Bundesliga

VfB Stuttgart - Marc Oliver Kempf steht vor seinem Comeback

Stuttgarts Kapitän steht vor seinem Comeback

Kempf begrüßt die Konkurrenz und kämpft um sein Amt

Hofft auf seinen Einsatz im Testspiel: Marc Oliver Kempf.

Hofft auf seinen Einsatz im Testspiel: Marc Oliver Kempf. picture alliance

Aus dem Trainingslager in Kitzbühel berichtet George Moissidis

Pellegrino Matarazzo hat nicht wirklich etwas dagegen, dass sein noch amtierender Kapitän gegen den Mitaufsteiger von der Alm wieder aufläuft. "Vielleicht ein paar Minuten", wie der Coach bereits Anfang der Woche erklärt hat. Allerdings könnte Frau Kempf Einwände haben. Die Familie erwartet in diesen Tagen ihren ersten Nachwuchs, was dazu führen könnte, dass der Innenverteidiger vorzeitig abkommandiert wird.

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Kempf Marc Oliver

Wer ist VfB-Kapitän?

Sollte Kempfi oder Kämpfer, wie der 25-Jährige genannt wird, das Trainingslager in Kitzbühel (Österreich) komplett mitwirken, darf man gespannt sein, ob er zum Abschluss gegen die Arminen wieder die Binde tragen wird. Gegen den HSV wurde die Mannschaft von Gonzalo Castro aufs Feld geführt. Für Matarazzo nichts, das etwas zu bedeuten hätte. Der Trainer hat sich nach eigener Aussage bisher noch nicht auf einen künftigen Kapitän festgelegt.

Wird es wieder Kempf, der auf eine harte vergangene Saison zurückblickt und auf bessere Zeiten hofft? "In den vergangenen Jahren gab es immer wieder Rückschläge", erzählt der Innenverteidiger, der zuletzt wegen eines Kieferbruchs und wegen einer schweren Schulterverletzung zweimal unters Messer musste. Anders als in den Spielzeiten zuvor, war "die Schwere der Verletzungen diesmal beträchtlich." Abgehakt, "ich bin ein Stehaufmännchen", meint der Abwehrspieler, der offen über zeitweise in den Keller gestürzte Gemütslagen erzählt. Gerade nach den beiden jüngsten schweren Verletzungen. "Dann kann es schon mal sein, dass ich ein, zwei Tage traurig bin und mir auch mal Kopfnahrung in Form von Fastfood gönne. Aber ab dem dritten Tag gibt es immer nur noch eine Richtung: immer nach vorne, um so schnell wie möglich wieder zurückzukommen."

Das ist ihm diesmal schneller als erwartet oder befürchtet gelungen. Sogar Mitte Oktober war bis vor kurzem noch als Datum bis zu seiner vollständigen Genesung angenommen worden. "Es ist alles super gelaufen", erzählt Kämpfer Kempf heute. "Ich bin zwar noch nicht bei hundert Prozent, was die Beweglichkeit angeht. Es fehlen noch ein, zwei Prozent. Ich kann mir aber nicht beschweren. Ich fühle mich nicht mehr eingeschränkt."

Schon gegen den HSV hätte er gerne mitgespielt. "Aber es hätte vom Aufbauplan her noch keinen Sinn gemacht, nach wenigen Tagen Mannschaftstraining schon komplett in den Wettkampfmodus zu gehen." Bisher habe er inmitten der Kollegen noch selbst entscheiden können, was er sich wie weit zumutet. "Im Mannschaftstraining kann ich noch ein bisschen mit Auge spielen, kann mich bei manchen Situationen, in denen ich mich nicht so wohlfühle, wenn der Kopf noch ein bisschen zu viel überlegt, zurückhalten. Im Spiel muss man immer hundert Prozent geben können."

Kempf zur neuen Konkurrenz: "Das wird jedem Einzelnen helfen"

Am Samstag im letzten Test der Vorbereitung gegen Bielefeld (15 Uhr, LIVE! bei kicker) könnte es "zu ein paar Minuten reichen". Gerne auch wieder als Kapitän. "Ich habe dazu nichts gehört und will mich dazu auch nicht äußern", sagt Kempf. "Es kommt, wie es kommt. Ich gehe ganz normal in die Saison und will, wie bisher auch, Verantwortung in der Mannschaft tragen."

Das wollen viele, auch Neuzugänge wie Waldemar Anton, der zusammen mit Konstantinos Mavropanos den Konkurrenzkampf in der Innenverteidigung verschärft hat. "Wir haben Qualität dazubekommen. Ich finde das gut", erklärt Kempf gelassen. "Das macht einen selbst besser. Wenn man Tag für Tag in jedem Training den Konkurrenzdruck spürt, muss man immer 100 Prozent geben, um seinen Platz zu verteidigen. Das wird jedem Einzelnen helfen."

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