Bundesliga

Gonzalez trifft aus der eigenen Hälfte - Matarazzo ruft Notfall aus

Stuttgarts probiert im Test gegen Hamburg taktische Variante aus

Gonzalez trifft aus der eigenen Hälfte - Matarazzo ruft Notfall aus

Traf aus großer Entfernung: Stuttgarts Nicolas Gonzalez.

Traf aus großer Entfernung: Stuttgarts Nicolas Gonzalez. imago images

Aus Kufstein berichtet George Moissidis

Dreimal trafen Hamburg und Stuttgart in der vergangenen Saison aufeinander. Zweimal war der VfB erfolgreich (2:1 im Pokal und 3:2 in der 2. Liga), einmal die Hanseaten, dafür aber gleich mit 6:2. In Kufstein ging es für die beiden Traditionsklubs erneut gegeneinander. Diesmal wieder mit dem Aufsteiger vom Neckar als Sieger. Was für Matarazzo wichtiger als das nackte Ergebnis war, war das Einstudieren taktischer Varianten. "Man möchte auch Testspiele gerne gewinnen", sagt der Chefcoach. "Aber es geht auch darum, Inhalte gut umzusetzen."

Von denen er welche gesehen hat, die entsprechend auf den Rasen gebracht wurden. "Wir hatten ordentliches Tempo im Pressing, gute Tempowechsel und haben auch Tore durch Konter erzielt", so der 42-Jährige, der kurz vor der Pause noch den sogenannten Notfallplan ausgerufen hatte.

Matarazzo simuliert Rückstand - und ist nicht ganz zufrieden

Ab der 40. Minute sollte seine Mannschaft einen Rückstand simulieren, den es aufzuholen oder auszugleichen galt. Wataru Endo rückte von der Sechs in die Innenverteidigung, Marcin Kaminski aus der Abwehr in den Angriff. Alles gut, bis auf einen Punkt. "Ich war mit dem Übergang nicht zufrieden", kritisiert Matarazzo, der das Umschalten bei eigenem Ballbesitz propagiert hatte. "Endo war zu dem Zeitpunkt aber am Boden, daraus ist auch das 1:3 entstanden."

Unter den Augen von Nürnbergs Sportvorstand Dieter Hecking, der seinem Ex-Klub aus dem Norden einen Besuch abstattete sowie HSV-Legende und Ex-VfB-Coach Felix Magath gingen die Schwaben früh in Führung. Mateo Klimowicz war in der 9. Minute der Nutznießer einer Stuttgarter Balleroberung vor dem gegnerischen Strafraum.

Er verfügt über grenzenloses Potenzial.

Pellegrino Matarazzo über Mateo Klimowicz

Dem 20-Jährigen, der im Vorjahr von Instituto Cordoba zum VfB gewechselt ist, traut Matarazzo in der kommenden Spielzeit Großes zu. "Ich bin sehr auf seine Entwicklung gespannt. Er verfügt über unfassbar viel Potenzial, ich würde sogar sagen grenzenloses Potenzial", meinte der VfB-Coach bereits zum Start in die Saisonvorbereitung. Qualität, die der junge Offensivmann, der im Vorjahr beim Aufstieg des VfB II in die Regionalliga ein wichtiger Faktor war, bei den Profis bislang nur gelegentlich aufblitzen ließ.

In der 29. Minute hätte Klimowicz sogar den Doppelpack schnüren können. Doch allein vor Daniel Heuer Fernandes verließ ihn die Treffsicherheit. Der HSV-Keeper konnte das 0:2 verhindern. Dieser Treffer blieb seinem Landsmann Nicolas Gonzalez vorbehalten, der einen weiten Schlag von Philipp Klement perfekt aus der Luft annahm und im Tor des HSV versenkte. Ein Treffer zum Zungeschnalzen, dem ein noch schönerer folgen sollte. Mit einem Tor aus gut 50 Metern überwand er Hamburgs zu weit vor seinem Gehäuse stehenden Keeper. Ein Sahnestück des abwanderungswilligen Offensivmanns. "Das war ein starker Auftritt von ihm", so Matarazzo. "Er hat nicht nur offensiv, sondern auch defensiv gut gearbeitet."

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