Bundesliga

Bremens Baumann: Neue Verhandlungen über Gehaltsverzicht

Bei Erras greift bereits die "Pandemie-Klausel"

Baumann: Neue Verhandlungen über Gehaltsverzicht

Kündigte Gespräche mit den Spielern über einen Gehaltsverzicht an: Bremens Geschäftsführer Frank Baumann.

Kündigte Gespräche mit den Spielern über einen Gehaltsverzicht an: Bremens Geschäftsführer Frank Baumann. imago images

Baumann erklärte am Dienstagnachmittag: "Wir müssen Einsparungen vornehmen und das Thema Gehaltsverzicht mit den Spielern nochmal besprechen. Das werden wir in den nächsten Tagen und Wochen angehen. Wir hoffen erneut auf Verständnis bei unseren Spielern, die das Thema in der alten Saison schon proaktiv vorangetrieben haben." Zudem werde die Geschäftsführung erneut mit gutem Beispiel vorangehen.

"Als Führungsfigur ist das in so einer Situation selbstverständlich", betont Baumann. Ebenso gebe es im Trainerteam "sehr klare Anzeichen, dass die Bereitschaft vorhanden ist", auch wenn das Thema mit Chefcoach Florian Kohfeldt und dessen Assistenten noch nicht final diskutiert sei. Die Gespräche mit der Mannschaft dürften wohl im Rahmen des anstehenden Trainingslagers in Zell am Ziller (14. bis 25. August) aufgenommen werden. In der vergangenen Saison, so Baumann, habe man mit Niklas Moisander und Co. "eine sehr gute Lösung gefunden. Und wir sind überzeugt, dass wir das auch jetzt wieder hinkriegen." Über die Höhe des Gehaltsverzichts machte der Klub keine Angaben, er dürfte sich zwischen 10 und 20 Prozent bewegt haben. Rein formal muss eine Abmachung ohnehin mit jedem Spieler individuell getroffen werden.

Spielersteckbrief Erras
Erras

Erras Patrick

Spielersteckbrief Chong
Chong

Chong Tahith

Bei Chong "noch viel zu klären"

Automatisch greift eine Gehaltsreduzierung bisher einzig bei Patrick Erras. Der Neuzugang aus Nürnberg hat, ebenso wie der nach Osnabrück verliehene Luc Ihorst im Zuge seiner Vertragsverlängerung, bereits ein Arbeitspapier mit "Pandemie-Klausel" unterschrieben. Diese Regelung hatte Baumann als Reaktion auf die Corona-Krise angekündigt und prompt in die Tat umgesetzt "für den Fall, dass wir wegen von uns nicht verschuldeter Umstände in einem nicht vollen Wohninvest-Weserstadion spielen". Mit regulären Einnahmen plante der Verein aber logischer Weise sowieso nicht: "Die Kalkulation war ohnehin sehr, sehr vorsichtig", versichert Baumann, "dennoch fehlen uns jetzt definitiv wichtige Einnahmen. Wir müssen die ohnehin schwierige finanzielle Lage weiterhin überbrücken."

Das Verständnis für die Fortsetzung der Geisterspiele bleibt davon zwar unberührt: "Alle Bundesligisten haben immer betont, dass die Eindämmung der Pandemie allerhöchste Priorität genießt, deshalb akzeptieren wir natürlich diese Entscheidung." Doch "finanziell", hält Baumann fest, "ist das für uns alles andere als gut." Zumal sich dringend benötigte Transfereinnahmen weiterhin nicht konkret abzeichnen. Und auch die Verhandlungen um die erhoffte Ausleihe von Manchester Uniteds Flügelspieler Tahith Chong werden zumindest nicht erleichtert. Baumann: "Zwischen den beteiligten Parteien sind noch viele Dinge zu klären."

Thiemo Müller