Während es Klubs gibt, die ungeliebte Profis regelrecht wegzumobben versuchen, gehen die Schwaben mit ihren "überschüssigen" Spielern entspannt um. "Wir haben auch ein paar Jungs dabei, wie zum Beispiel Florian Kleinhansl, der normalerweise zur zweiten Mannschaft gehört, oder Leihspieler, wie Ailton, die zurückgekommen sind", erklärte Mislintat rund um den Trainingsstart mit Blick auf den XL-Kader, den es auszudünnen gilt. "Wir haben klar gesagt, dass wir uns die eine oder andere Leihe vorstellen können."
Damit ist zum Beispiel Ailton gemeint, der aus Aserbaidschan zurückgekommen ist, wo er bei Meister Quarabag eine gute Saison gespielt hat. Oder ein Jungprofi wie Luca Mack, der im Vorjahr schon dem Profikader angehörte, aber lange wegen eines Knöchelbruchs ausgefallen war. Der 20-Jährige soll in die 2. Liga ausgeliehen werden. Gespräche laufen. Ailton wird unter anderem mit Aris Saloniki in Verbindung gebracht. Doch die Griechen sind finanziell nicht in der Lage, größere Summen zu bewegen.
Es stehen viele auf dem Platz, bei denen es noch zu knallharten Entscheidungen kommen kann.
Sven Mislintat
"Für alle Spieler, die wir hier haben, gilt: Wir finden sie gut, wir mögen sie, sie müssen sich dem knallharten Konkurrenzkampf stellen. Es stehen viele auf dem Platz, bei denen es noch zu knallharten Entscheidungen kommen kann", erklärt Mislintat, der neben den gewollten Abgängen auch ungeplante einrechnet. "Es ist nicht auszuschließen, dass der eine oder andere Spieler attackiert wird", sagt der Sportchef. Wie bei Nicolas Gonzalez, der aktuell von seinem Management auf dem Markt angeboten wird, bisher aber ohne diskussionswürdige Angebote unterwegs war.
Pellegrino Matarazzo macht kein Geheimnis, dass er nicht mit 30 und mehr Profis arbeiten will. Trotzdem sei es nicht an der Zeit, in Hektik zu verfallen. "Ich beschäftige mich nicht mit den Gerüchten um Nico", sagt der VfB-Coach. "Er ist bei uns. Ich gehe davon aus, dass er bei uns bleibt. Sollte sich das ändern, ist das halt so." Des Trainers allgemeines Credo lautet: "Es ist wichtig, dass wir alles wissen und mit ihm arbeiten, als wäre er bei uns Stammspieler. Es ist wichtig, dass wir mit allen Spielern, die bei uns sind, so umgehen, als würden sie bleiben."
