Bundesliga

Leonardo kontert Meunier - und kritisiert Bayern, BVB und Leipzig

PSG-Sportdirektor verteidigt sich

Leonardo kontert Meunier - und kritisiert Bayern, BVB und Leipzig

Sieht keinen Anlass für Thomas Meuniers Vorwürfe: PSG-Sportdirektor Leonardo.

Sieht keinen Anlass für Thomas Meuniers Vorwürfe: PSG-Sportdirektor Leonardo. imago images

Thomas Meunier hat keine Chance mehr, in diesem Jahr die Champions League zu gewinnen. Sein alter Arbeitgeber, Paris St. Germain, und sein neuer, Borussia Dortmund, fanden keine Einigung über eine Europapokal-Teilnahme im August, was Meunier am Donnerstag deutlich kritisiert hatte.

Nun konterte Leonardo, den Meunier dafür namentlich verantwortlich gemacht hatte. Den Spielern, deren Verträge ausliefen, habe man angeboten, den Vertrag zu den bisherigen Konditionen um zwei Monate zu verlängern, sagte der PSG-Sportdirektor "Le Parisien". "Thiago Silva, Eric-Maxim Choupo-Moting und Sergio Rico haben zugestimmt, sie haben sich perfekt verhalten."

"Dortmund wollte eine Leihgebühr - unter diesen Umständen war es unmöglich"

Und Meunier? "Thomas Meunier hatte bereits bei Borussia Dortmund unterschrieben, keine Ahnung, wann. Er konnte sich seit 1. Januar anschließen, wem er wollte, das war sein gutes Recht." Doch eine Champions-League-Vereinbarung platzte dadurch: "Er wollte das gleiche Gehalt haben wie bei Borussia", so Leonardo. "Ich habe Borussia angerufen, um eine Leihe zu vereinbaren, aber der deutsche Klub wollte eine Leihgebühr. Unter diesen Umständen war es unmöglich." PSG habe Meunier niemals respektlos behandelt.

Und dass ihm via Anwalt mitgeteilt worden sei, sich dem Klubgelände fernzuhalten, wie Meunier behauptet hatte? "Er wollte zum Trainingsgelände kommen", erklärte Leonardo. "Das wurde vom Klub via Mail abgelehnt, weil es keinen Sinn ergeben hätte, für acht Tage zu kommen." Deswegen sei er für die letzten acht Tage von seinem Vertrag entbunden worden.

Von einem Hausverbot oder ähnlichem könne deswegen aber nicht die Rede sein: "Am 26. Juni, dem Tag nach seiner Unterschrift beim BVB, ist er im Trainingscamp aufgetaucht, um die Spieler zu begrüßen." Der Zutritt sei also keineswegs verboten gewesen.

"Das ist ein großes Problem": Leonardo attackiert Bayern, Leipzig und Dortmund

Noch deutlichere Worte fand Leonardo zu einem anderen Thema: der Talentejagd von Bundesligisten in Frankreich. "Deutsche Klubs, allen voran Bayern München, Leipzig und Borussia Dortmund, fallen über junge Spieler her, das ist ein großes Problem", kritisierte der Brasilianer, der gerade mit Bayern-Neuzugang Tanguy Nianzou Kouassi (18) ein weiteres Talent ablösefrei verloren hat.

"Sie rufen Eltern, Freunde, die Familie, die Spieler selbst an, und das selbst bei Spielern, die noch nicht mal 16 sind", so Leonardo weiter. Das gehe zu weit. "Sie verdrehen den jungen Leuten die Köpfe. Vielleicht sollten die Regeln verändert werden, um die französischen Klubs zu schützen."

jpe

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