Bundesliga

Gladbach als Bayern-Jäger? "Wie ich gegen Usain Bolt"

Gladbach: Max Eberl im kicker-Interview

Gladbach als Bayern-Jäger? "Wie ich gegen Usain Bolt"

Bestens gelaunt: Gladbachs Sportdirektor Max Eberl.

Bestens gelaunt: Gladbachs Sportdirektor Max Eberl. imago images

"So realistisch, wie wenn ich Usain Bolt zum 100-Meter-Lauf herausfordere und glaube zu gewinnen", hält Max Eberl im kicker-Interview (Montagausgabe) entgegen. "Vielleicht bin ich am Start mal vorne. Vielleicht strauchelt er zwischendurch. Aber die Wahrscheinlichkeit, das Usain Bolt am Ende vor mir einläuft, also Bayern München vor Gladbach, ist doch sehr hoch. Nicht bei hundert Prozent. Aber deutlich im 90-Prozent-Bereich." Trotzdem, verspricht der Sportdirektor, "geben wir nicht auf und werfen die Flinte ins Korn. Wir arbeiten daran, noch besser zu werden".

40 Millionen Euro Verlust? Eberl: "Das kann passieren"

Eberl erklärt im Interview zudem, dass die Corona-Krise erhebliche Auswirkungen auf die Personalplanungen bei der Borussia hat. Eine Hochrechnung des kicker, die Einnahmeverluste könnten im Jahr 2020 rund 30, eher sogar 40 Millionen Euro betragen, bestätigt der Manager. "Das kann passieren. Und Corona ist dann ja nicht weg", sagt Eberl. Die Folge: Eine groß angelegte Shoppingtour wird es in diesem Sommer trotz der erfolgreichen Qualifikation für die Champions League nicht geben. "Wir werden jetzt nicht auf den Markt stürmen und groß Spieler einkaufen", kündigt Eberl an.

Auch wenn die Borussen vergleichsweise stabil durch die Krise kommen und sich in keiner existenzbedrohenden Situation befinden, gibt er zu bedenken: "Corona trifft auch uns bis ins Mark. Die Rücklagen schmelzen wie Eis in der Sonne. Umso wichtiger ist es auch in Zukunft, das große Ganze, nicht alleine den Sport im Blick zu haben."

Kleinere Kader als Kostenbremse?

Damit die Vereine besser für zukünftige Krisen gerüstet sind, hatte Eberl zuletzt bereits eine Art Notfall-Fonds angeregt. Im kicker macht er noch einen weiteren Vorschlag. "Warum nicht die Kadergröße beschränken? Das könnte die Kostenseite entlasten", so Eberl.

Jan Lustig

Lesen Sie in der aktuellen Montagsausgabe im großen kicker-Interview - hier im e-Magazine - außerdem, warum Eberl Marco Rose für einen Top-Trainer hält, wie er mit dem steigenden Interesse am Gladbacher Coach umgeht, wieso er optimistisch ist, dass die Stars bleiben und was er Hertha BSC in der Zukunft dank der Windhorst-Millionen zutraut.

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