Bundesliga

TV-Gelder: FCA-Boss Klaus Hofmann fordert grundlegende Änderungen

"Der Fußball muss sich entscheiden"

TV-Gelder: FCA-Boss Hofmann fordert grundlegende Änderungen

Fordert eine andere Verteilung der Fernsehgelder: Augsburgs Klubboss Klaus Hofmann.

Fordert eine andere Verteilung der Fernsehgelder: Augsburgs Klubboss Klaus Hofmann. imago images

Im "Stadionkurier", den der FCA am Wochenende zum Spiel gegen RB Leipzig (1:2) digital veröffentlichte, spricht sich Hofmann für eine andere Verteilung der Fernsehgelder in Zukunft aus. Damit schlägt der FCA-Boss in die gleiche Kerbe wie zuvor Vertreter des FSV Mainz, von Werder Bremen und Fortuna Düsseldorf.

"Nie waren die finanziellen Unterschiede größer, nie waren die Unterschiede zwischen den Top-Teams und dem Rest der Liga größer", mahnt Hofmann mit Blick auf die Abschlusstabelle der Bundesliga. "Der Fußball muss sich entscheiden, ob er wieder ein sportlicher Wettbewerb werden will oder einfach nur noch Unterhaltungsindustrie sein möchte. Für Ersteres müssen die Parameter geändert werden. Und zwar sehr grundlegend. Der FC Augsburg wird sich aus dieser Diskussion nicht raushalten."

FCA-Geschäftsführer Michael Ströll macht die Augsburger Position ebenfalls deutlich: "Bei Beibehaltung des aktuellen Verteilerschlüssels würde die Schere zwischen Groß und Klein noch weiter auseinander gehen. Dies kann nicht im Sinne des Wettbewerbs und einer größtmöglichen Chancengleichheit sein", sagt Ströll und fügt hinzu: "Wir müssen im Blick auf die unterschiedlichen Interessen jedoch eine zielführende und ergebnisoffene Diskussion über die Verteilung des TV-Geldes führen."

Hofmann bezeichnet die von der DFL für die Jahre 2021 bis 2025 erzielten Medienerlöse zwar als "in diesem Umfeld zufrieden stellende Ergebnisse". Er merkt angesichts des Rückgangs im Vergleich zum vorherigen Abschluss jedoch an: "Ob das nun ausschließlich den wirtschaftlichen Rahmenbedingungen geschuldet ist oder der Fußball an Attraktivität verloren hat, wird die Zukunft zeigen."

Hofmann: "Eine ernsthafte Diskussion hat nie stattgefunden"

Zudem beklagt Hofmann "die bereits jetzt wieder aufflammenden Tendenzen, entgegen vieler Beteuerungen, am besten alles beim Alten belassen zu wollen". Er verweist auf die enge Taktung der Wettbewerbe im August und September mit Europapokal, Nations League, DFB-Pokal und Bundesliga und kritisiert: "Eine ernsthafte Diskussion darüber, ob das alles wirklich so notwendig und sinnvoll ist, hat nie stattgefunden. Als ob es Corona nie gegeben hätte."

David Bernreuther

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