Das Spiel war verloren, der Abstieg zuvor schon längst besiegelt. Und dennoch konnte Sven Michel der 2:3-Niederlage in Frankfurt etwas Positives abgewinnen. "Wir liegen erst 0:3 hinten, bald hätte es noch zum Punkt gereicht. Das ist unsere Mentalität, das gefällt mir gut", so der 29-Jährige, der mit seinem Treffer einen Kreis schloss.
Kachunga bleibt vorne
Paderborns erster Saisontorschütze markierte auch den letzten Treffer. Am 17. August 2019 hatte Michel am 1. Spieltag beim 2:3 in Leverkusen zum zwischenzeitlichen 1:1 getroffen, nun war es ebenfalls der 29-Jährige, der wiederum bei einer 2:3-Niederlage auch das vorerst letzte Erstligator des SCP erzielte. Es war zugleich das persönlich fünfte Saisontor - damit teilt sich der aus Freudenberg im Siegerland stammende Stürmer abschließend die interne Höchstmarke für 2019/20 mit Streli Mamba und Dennis Srbeny. Doch einer der Vorgänger dieses Trios behält seine Bestmarke: Paderborns Allzeit-Rekord, aufgestellt von Elias Kachunga in Paderborns zuvor erstem und einzigem Bundesligajahr 2014/15 mit sechs Toren, bleibt bestehen.
Exemplarisches Tor zum 2:3
Mit 11,39 Laufkilometern beim Saisonfinish in Frankfurt war Michel unterdessen in dieser Hinsicht stärkster Mann auf dem Platz. Sein Tor zum 2:3 nach dem abgefangenen Ball durch Jamilu Collins und dem schnellen Umschalten von Vorlagengeber Kai Pröger zeigte abschließend noch einmal exemplarisch, was diesen SC Paderborn oftmals auszeichnete - und was Michel wohl auch in seinem zunächst letzten Vertragsjahr in der kommenden 2. Liga wieder fortführen will.
Sieben Spieler gehen
Nicht alle Teamgefährten werden ihn in die tiefere Klasse begleiten. Am Sonntag verabschiedete der Klub offiziell sieben von ihnen, darunter Michels Sturm-Kollegen Ben Zolinski, dessen Kontrakt ausläuft. Gleiches gilt für den dritten Torhüter Leon Brüggemeier sowie die zwei ausgeliehenen Außenverteidiger Mo Dräger (Freiburg) und Laurent Jans (Metz/Frankreich).
Auch die Mainzer Leihgabe Gerrit Holtmann geht nach einem Jahr wieder, ebenso aus dem zweiten Glied Justin Reineke und Massih Wassey. "Wir bedanken uns bei allen Akteuren für ihren großartigen Einsatz. Sie haben viel für die Weiterentwicklung des Fußball-Standortes Paderborn geleistet", wird Fabian Wohlgemuth in einer Klub-Mitteilung zitiert. Womöglich wird der Sport-Geschäftsführer ähnliche Worte bald wieder wählen, denn der Umbruch wird sich wohl auch mit Spielern fortsetzen, die formal noch über Verträge beim SCP verfügen.
