Bundesliga

Russ: "Hätte mich über ein, zwei Minuten gefreut"

Frankfurts Innenverteidiger muss in seinem letzten Spiel 90 Minuten zuschauen

Russ: "Hätte mich über ein, zwei Minuten gefreut"

Marco Russ (li.) durfte gegen Paderborn ein letztes Mal bei der Frankfurter Eintracht als Spieler auf der Bank Platz nehmen. Eingewechselt wurde der 34-Jährige allerdings nicht mehr.

Marco Russ (li.) durfte gegen Paderborn ein letztes Mal bei der Frankfurter Eintracht als Spieler auf der Bank Platz nehmen. Eingewechselt wurde der 34-Jährige allerdings nicht mehr. imago images

280 Spiele bestritt Russ für die Frankfurter Eintracht in der Bundesliga. Partie Nummer 281 sollte eigentlich zum Saisonfinale gegen den SC Paderborn folgen. Es wäre das erste Bundesliga-Spiel für Russ in dieser Saison gewesen.

Er war auf der Bank, ich denke, das ist Respekt genug. Die Entscheidung liegt beim Trainer.

Frankfurts Sportvorstand Fredi Bobic über Marco Russ
Spielersteckbrief Russ
Russ

Russ Marco

Spielersteckbrief Fernandes
Fernandes

Fernandes Gelson

Lange Zeit sah es auch so aus, als würde der 34-Jährige seinen würdigen Abschied als aktiver Fußballer bekommen, zwischenzeitlich waren die Hessen gegen den abgeschlagenen Absteiger aus Paderborn mit 3:0 in Führung. Doch am Ende lief alles anders, der SCP kam noch einmal auf 2:3 ran, es wurde eng - und Russ musste draußen bleiben. Immerhin: Russ war zum ersten Mal überhaupt in dieser Spielzeit im Bundesliga-Kader der Hessen.

Hütter: "Es ging darum, das Spiel zu gewinnen"

"Ich wollte Russ einwechseln, das ist der Wermutstropfen, das stört mich. Aber es ging darum, das Spiel zu gewinnen", so Trainer Adi Hütter, der während der Partie immer wieder in Kontakt mit dem Frankfurter Verteidiger stand.

"Er war auf der Bank, ich denke, das ist Respekt genug. Wir werden ihn intern gebührend verabschieden. Die Entscheidung liegt beim Trainer. Wir haben 3:2 gewonnen und ich glaube, da ist der Fokus erstmal drauf. Marco wird jetzt auch nicht so traurig sein unbedingt", sagte nach der Partie auch Sportvorstand Fredi Bobic, für den das Spiel zwar ein "gefühlter Sommerkick" gewesen ist, der Dreier aber eben doch wichtig war.

"Macht körperlich keinen Sinn mehr"

Ein wenig geknickt zeigte sich Russ nach der Partie dann aber doch: "Ich habe die letzten Wochen gut damit abschließen können, es ist ein weinendes Auge dabei, das ist keine Frage. Über ein, zwei Minuten hätte ich mich gefreut, aber das wäre alles nur gegangen, wenn das Spiel ein bisschen sicherer gewesen wäre", so Russ, der ab der kommenden Saison im Analyse-Bereich bei der Eintracht mitwirken wird.

Das Ende der aktiven Karriere ist für Russ ein logischer Schritt: "Man muss schon sehen, dass ich die letzten Jahre nicht wirklich viele Spiele gemacht habe. Ich habe schon gemerkt, dass es mir körperlich immer schwerer fällt. Irgendwann muss ich mir eingestehen, dass es körperlich keinen Sinn mehr macht."

Auch Gelson Fernandes wartet vergeblich

Russ' Schicksal teilte gegen Paderborn Gelson Fernandes. Der 33-Jährige war drei Jahre lang für die Hessen am Ball (58-mal Bundesliga; 14 Einsätze in der Europa League) und beendet im Sommer ebenfalls seine Karriere. Auch Fernandes musste 90 Minuten auf der Bank vergeblich auf einen Einsatz warten.

dos