Seit der HSV am vergangenen Sonntag in Heidenheim nach anfänglicher 1:0-Führung nach einem erneut späten Nackenschlag noch mit 1:2 verloren hatte, auf Platz vier abgestürzt war und vor dem Saisonfinale gegen Sandhausen am Sonntag (15.30 Uhr) auf Bielefelder Schützenhilfe angewiesen ist, ist auch die Frage nach dem Trainer ein zentrales Thema.
Dieter Hecking hatte zum Wochenstart erneut seine Bereitschaft signalisiert, auch bei einem sich immer deutlicher abzeichnenden Verbleib im Unterhaus weitermachen zu wollen. Mit dieser Einschränkung: "Wenn bestimmte Voraussetzungen stimmen." Boldt nahm den Ball des Trainers nun auf - und spielte ihn zurück: "Ich kann mir das auch sehr gut vorstellen, es ist meine absolute Überzeugung. Dieter und ich arbeiten sehr eng zusammen."
"Es gibt mehrere Faktoren, die eine Rolle spielen"
Boldt betonte, dass er grundsätzlich nicht anstrebt, dass in Hamburg wieder die üblichen Branchengesetze eintreten. Der Sportvorstand sagte aber auch: "Es gibt mehrere Faktoren, die eine Rolle spielen." Heckings Voraussetzung wäre, dass auch der HSV-Kader der Zukunft wieder so aufgestellt ist, um einen neuen Anlauf Richtung Bundesliga nehmen zu können. Er hatte schon im vergangenen Sommer betont, dass er nicht in die Hansestadt gekommen ist, um in der 2. Liga mitzuspielen. Doch Boldt meinte zum zukünftigen Aufgebot: "Es ist auch möglich, dass wir bei Spielern, die sich weiterentwickelt haben und womöglich woanders weiterentwickeln wollen, betriebswirtschaftlich denken."
Das heißt: Notverkäufe bei Nicht-Aufstieg sind kein Tabu! Eine Aussage, die einerseits verdeutlicht, wie dramatisch ein erneutes Scheitern im Aufstiegskampf für den einst stolzen Vorzeigeklub wäre. Und eine, die ein Fragezeichen hinter Heckings Verbleib ist - trotz der gegenseitigen Absichtserklärungen.
Automatische Verlängerung bei Aufstieg
Die einfachste Antwort auf die Trainerfrage wäre der Aufstieg. Und den hat Boldt trotz der Abhängigkeit von Bielefeld noch nicht abgehakt. "Ich gehe davon aus, dass die Arminia jedes Spiel gewinnen will. Entscheidend ist, dass wir selbst unsere Hausaufgaben machen, um die Chance auf die Relegation zu wahren." Gelänge die Rückkehr ins Oberhaus über die zwei Extra-Spiele noch, verlängert sich der Hecking-Vertrag automatisch.