2. Bundesliga

VfB-Team gefordert: "Umsetzen müssen das die Spieler"

Stuttgart: Trainer Matarazzo nimmt seine Spieler in die Pflicht

VfB-Team gefordert: "Umsetzen müssen das die Spieler"

Nimmt seine Spieler in die Pflicht: Pellegrino Matarazzo.

Nimmt seine Spieler in die Pflicht: Pellegrino Matarazzo. imago images

Am Tag nach der Derby-Niederlage in Karlsruhe herrschte tiefe Depression, drei Tage später eitel Sonnenschein. Stuttgart hat die Chance auf den Aufstieg wieder selbst in der Hand. Zwei Erfolge - und die Schwaben sind nicht mehr aufzuhalten. Los geht es am Sonntag (15.30 Uhr, LIVE! bei kicker) in Nürnberg, wo der VfB am 29. April 2017 beim bis dahin letzten Abstieg die Tür zurück ins Oberhaus aufgestoßen hat.

Dieses Datum hat kein Anhänger des Traditionsklubs vergessen, als sein Klub beim Club aus Franken in ähnlich schwieriger Situation einen legendären 3:2-Sieg feiern konnte. Nach 0:2-Rückstand zur Halbzeit und einem 3:2 durch Florian Klein in der Nachspielzeit, das beim Absteiger die Ampel auf Grün gestellt hat. "Ich war nicht im Stadion", verrät Matarazzo, der selbst über eine lange FCN-Historie verfügt. Elf Jahre war er in Nürnberg, erst als Spieler, später als Trainer. "Wenn man so lange alles investiert hat, bleibt immer eine Verbindung bestehen. Ich habe Kontakte zu Spielern, Trainern und zu Leuten im NLZ. Es war eine schöne Zeit, in der ich den Übergang vom Spieler zum Trainer gemacht habe."

Spielersteckbrief Didavi
Didavi

Didavi Daniel

Spielersteckbrief Klement
Klement

Klement Philipp

Trainersteckbrief Matarazzo
Matarazzo

Matarazzo Pellegrino

Jetzt ist der 42-Jährige für den VfB verantwortlich, mit dem er unbedingt aufsteigen will. Kein Platz für Gefühle oder gar Geschenke für den Coach, der sich wünscht, "dass Nürnberg am letzten Spieltag gegen Kiel gewinnt und den Klassenerhalt schafft. Der Club gehört mindestens in die 2. Liga". Aber auch nicht mehr, wenn es um den VfB geht. "Wir wollen alles dafür tun, dass es in die richtige Richtung geht, wie wir uns das vorstellen."

Mehr "Lockerheit, Spielfreude, Mut zum Vorwärtsgang"

So, wie es den unsteten Schwaben zuletzt gelungen ist. Nach dem überzeugenden Erfolg über Sandhausen lege man hinsichtlich der Einstellung "weniger den Fokus aufs Endergebnis, sondern auf das, was man tun muss, um das Ergebnis zu erzielen". Weg vom Streben nach dem Resultat, dafür mehr "Lockerheit, Spielfreude, Mut zum Vorwärtsgang und der Wunsch, Leistung zu bringen". Er selbst könne dabei nur bedingt helfen: "Meine Aufgabe ist es, einen Plan zu erstellen und den Fokus auf die richtige Richtung zu lenken. Am Ende des Tages sind die Spieler dafür verantwortlich, diese Energie, die sie gegen Sandhausen gezeigt haben, wieder auf den Patz zu bringen. Ich kann nur an den Stellschrauben drehen, umsetzen müssen das die Spieler."

Didavi muss wohl weiter passen

Pellegrino Matarazzo ist früher lange Zeit beim 1. FC Nürnberg aktiv gewesen.

Hat eine Vergangenheit beim 1. FC Nürnberg - und bereitet sein VfB-Team auf den abstiegsbedrohten Club vor: Stuttgarts Trainer Pellegrino Matarazzo. imago images

Unter denen Daniel Didavi weiterhin fehlen wird. Der Offensivmann, früher ebenfalls in Nürnberg aktiv, schlägt sich mal wieder mit Verletzungen herum. Hinter dem 30-Jährigen "steht noch immer ein dickes Fragezeichen. Es ist sogar noch dicker", meint Matarazzo. "Anfangs hat ihn sein Knie geärgert, dann war er wieder an Bord, bis die Muskulatur angefangen hat Probleme zu machen. Er kann gerade nicht trainieren."

Eine unangenehme, aber nicht unbekannte Situation, die eine Chance für Philipp Klement bietet. Der Sommerneuzugang aus Paderborn blieb bisher hinter den Erwartungen zurück, kam wenig zum Einsatz, konnte aber gegen Karlsruhe ein bisschen und gegen Sandhausen viel von dem zeigen, was ihn auszeichnet. "Er macht es gut", lobt der Chefcoach. "Philipp ist sehr spielintelligent, schlägt super Standards, kann den Ball zirkulieren lassen und Bälle durchstecken. Er tut unserem Offensivspiel sehr gut."

Mit einem Sieg in Nürnberg und einer Niederlage des HSV in Heidenheim könnte sich der VfB Platz 3 sichern, der für die Relegation berechtigt. Ein Gedanke mit dem sich Matarazzo nur peripher beschäftigen will: "Wir schauen nicht darauf. Unser Fokus gilt nur unserer Leistung. Wir haben alles in der eigenen Hand und wollen in Nürnberg gewinnen." Alles weitere werde anschließend bewertet. Schließlich hat man in dieser Saison mehr als einmal für böse Überraschungen gesorgt.

George Moissidis

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