2. Bundesliga

Rechtliche Schritte? Dresdens Coach Markus Kauczinski "würde es machen"

Emotionale Rede von Löwe spricht SGD-Coach aus der Seele

Rechtliche Schritte einlegen? Dresdens Trainer Kauczinski "würde es machen"

Die Chancen auf den Klassenerhalt auf ein Minimum geschrumpft - und den Fairplay-Gedanken im Kopf: Markus Kauczinski.

Die Chancen auf den Klassenerhalt auf ein Minimum geschrumpft - und den Fairplay-Gedanken im Kopf: Markus Kauczinski. imago images

Sieben Spiele in 19 Tagen, zuletzt allein drei in einer Woche: Dresdens Mammutprogramm hat es in sich gehabt - mit wenig Ertrag. Nur ein Dreier sowie ein Remis stehen auf der Habenseite, daneben dagegen ganze fünf Niederlagen - und der Fakt, zwei Runden vor Saisonschluss fünf Punkte Rückstand auf Rang 16 zu haben. Die Chance, doch noch den Abstieg in die 3. Liga zu vermeiden, sie tendiert gen Nullpunkt.

Diese Erkenntnis hatte am Donnerstagabend nach dem 0:2 in Kiel zu einer hochemotionalen Rede von Verteidiger Chris Löwe geührt. Der 31-Jährige hatte gegenüber "Sky" unter Tränen und voller Frust gesagt: "Wir reißen uns alle drei Tage den Arsch auf und baden das aus. Glauben Sie ehrlich, dass einer von denen in der DFL sich eine einzige Sekunde Gedanken macht, was bei uns in den Köpfen vorgeht? Das ist denen alles scheißegal!"

Spielersteckbrief Löwe
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Trainersteckbrief Kauczinski
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Kauczinski Markus

Kauczinski "hätte andere Worte gewählt"

Während sein Trainer Markus Kauczinski noch am Abend um Verständnis für seinen Routinier geworben hatte, unterstützte er diesen auch an diesem Freitag bei der Pressekonferenz vor dem Gastspiel in Sandhausen am Sonntag (15.30 Uhr, LIVE! bei kicker). Kauczinski meinte: "Chris Löwe hat gestern das formuliert, was wir alle im Kopf und im Herzen tragen. Ich hätte mit Sicherheit andere Worte gewählt, aber die Botschaft dahinter ist richtig." Damit dürfte der Coach besonders den Angriff Löwes auf die DFL gemeint haben - inklusive der harten Wortwahl ("Wir sind am Ende die, die den Preis bezahlen für den ganzen Scheiß; diese Leute sitzen in ihren 5000 Euro teuren Bürostühlen und entscheiden über unsere Köpfe hinweg").

Gefragt wurde Kauczinski auch, ob denn der Vereine eventuell noch rechtliche Schritte plane - unter anderem deswegen, weil das Team nicht nur ein straffes Programm vorgesetzt bekommen, sondern auch vor dem eigenen Re-Start im Grunde kaum geschlossen als Mannschaft trainiert hatte. Seine Antwort darauf: "Ich weiß nicht, ob der Verein rechtliche Schritte einlegt und ob das überhaupt Sinn machen würde. Ich persönlich würde es aber machen, weil ich die Dinge immer offen anpacke und Fairness im Sport für mich mit das Wichtigste ist."

"Natürlich haben wir als Verein auch Fehler gemacht"

Markus Kauczinski ist Trainer der SG Dynamo Dresden.

Blickt Sandhausen entgegen - und damit auch dem letzten Strohhalm Richtung Klassenerhalt: Markus Kauczinski. imago images

Die Tatsache, womöglich als Letzter abzusteigen jetzt aber nur auf die DFL abwälzen zu wollen, passe jedoch auch nicht ins Selbstverständnis von Kauczinski - schließlich sind die Sachsen auch schon vor der Corona-Zwangspause Schlusslicht gewesen: "Natürlich haben wir als Verein auch Fehler gemacht. So eine Saison entscheidet sich nicht in ein paar Spielen. Doch wenn der eine Tank halbleer ist und der andere Tank voll, dann braucht man kein Rennen zu fahren."

So oder so werde der Trainer sein Team jedoch abermals bestmöglich auf die kommende Aufgabe vorbereiten, um vielleicht noch nach dem letzten Strohhalm greifen zu können. Wenngleich dies in der jetzigen Verfassung äußerst schwer sei: "Wir wissen heute noch nicht, wo wir in zwei Tagen die Kraft hernehmen werden, um wieder aufzustehen. Aber wir werden sie irgendwo hernehmen und alles reinwerfen."

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