2. Bundesliga

Bielefelds Sportchef Arabi: "Im Schlauchboot gegen 17 Motorboote"

Vorzeitiges Saisonende für Nilsson - Aufstiegsfeier in Planung

Bielefelds Sportchef Arabi: "Im Schlauchboot gegen 17 Motorboote"

Bielefelds Aufstiegsmacher: Samir Arabi (l.) und Uwe Neuhaus.

Bielefelds Aufstiegsmacher: Samir Arabi (l.) und Uwe Neuhaus. imago images

Ganz in Ruhe mit seiner Frau wie angekündigt habe er das Spiel der Hamburger gegen Osnabrück verfolgt, sagte Neuhaus den versammelten Journalisten. Ein Glas Rotwein zusammen mit seiner Frau durfte es schließlich bei Arabi nach Spielende sein, nachdem der Manager den Beginn der Partie zunächst gar "nicht verfolgt" und erst beim Spielstand von 1:1 eingeschaltet habe.

Die Rückkehr in die Beletage des deutschen Fußballs hatte quasi ja schon nach dem 4:0 gegen Dresden festgestanden. Realisieren würde man dies dennoch erst in den nächsten Tagen, meinte Neuhaus, vielleicht auch wegen der fehlenden Atmosphäre ohne die Fans: "Emotional hat eine Menge gefehlt." Dies könne ja eventuell bei einer Aufstiegsfeier nachgeholt werden. Arabi meinte dazu, dass man dabei sei, im Rahmen der Coronakrise eine Möglichkeit zu finden. Man sei im Austausch mit der DFL, der Stadt etc. und versuche eine Lösung finden. "Wir wollen uns das nicht nehmen lassen", betonte der 41-Jährige die Wichtigkeit, den Aufstieg zu feiern. Es gäbe erste Ansätze, man werde noch einige Tage brauchen.

Neuhaus: "Riesige Verantwortung"

Neben der anstehenden Aufgabe gegen Darmstadt, dem "einfachsten Spiel", weil es für den Gegner "nur" noch um die TV-Platzierung gehe, blickte Neuhaus auch auf die beiden anderen Spiele voraus. Vor allem bei der Partie in Karlsruhe habe man eine "riesengroße Verantwortung". Und es gehe auch darum, die Saison vernünftig zu beenden, um mit einem guten Gefühl in die neue Spielzeit starten zu können. Nicht mehr auflaufen wird in dieser Saison Joakim Nilsson. Der Innenverteidiger werde sich einem kleinen Eingriff am Knie unterziehen, so der DSC-Coach. Durchaus möglich sei, dass einige Ersatzspieler zum Zug kommen, wichtig ist dem 60-Jährigen vor allem, dass die "Homogenität gewahrt" bleibe.

Drinbleiben.

Uwe Neuhaus zur Zielsetzung in der Bundesliga

Danach richtete sich der Fokus gen Zukunft. Neuhaus, der den Aufstieg in die Bundesliga als "andere Nummer als von der 3. in die 2. Liga" hochzugehen sieht, schilderte seine Erwartungshaltung: "Eine noch bessere Atmosphäre, noch einmal bessere Qualität." Und natürlich vergaß er die Zielsetzung nicht: "Drinbleiben." Man wolle mehr Flexibilität erarbeiten, um situationsbedingt verschieden reagieren zu können. Das bedeute "Kopfarbeit für die Mannschaft", meinte der 60-Jährige.

Gesucht: Kräftige Paddler

Wie die wohl aussehen wird? Arabi gewährte Einblick - oder eher doch nicht: Es herrschten durch unterschiedliche Faktoren erschwerte Bedingungen. Es gäbe keine Sicherheit in der Kaderplanung, man wisse nicht, wann die Saison beginnt, wie es mit Sponsorengeldern und TV-Erlösen aussehe. Als dies nehme Einfluss darauf, wie groß das Budget sein werde. Der Sportchef meinte, man gehe in den Wettstreit mit 17 Motorbooten, während "wir im Schlauchboot sitzen". Ein Motorboot könne aber auch kentern, und "dann müssen wir da sein mit unserem Schlauchboot. Und wir werden versuchen, noch den einen oder anderen dazuzuholen, der das Paddel kräftig in die Hand nimmt."

Was sicherlich auch im Sinne von Neuhaus wäre, der jedoch auch weiß, dass dies "abhängig von wirtschaftlichen Faktoren" ist. "Wir müssen sehen, welchen Weg wir für uns finden."

jch

Rekord-Aufstieg! So kehrte Bielefeld in die Bundesliga zurück