Bundesliga

Boszs Sorge: Saisonaus für Bellarabi

Leverkusens Trainer hofft vorm nächsten Endspiel auf Münchner Schützenhilfe

Boszs Sorge: Saisonaus für Bellarabi

Leverkusens Karim Bellarabi plagt eine Oberschenkelverletzung.

Leverkusens Karim Bellarabi plagt eine Oberschenkelverletzung. imago images

Peter Boszs Herangehensweise an ein Spiel ist eine sehr selbstbewusste: Er beschäftige sich zu 95 Prozent damit, wie seine Mannschaft spielen soll, und nur fünf Prozent widmet er dem Gegner. Am Sonntag wird selbst dieses fremdbestimmte Zwanzigstel vor der Partie nicht für viel Klarheit bei Bayer sorgen. "Die fünf Prozent über Schalke - die sind schwieriger. Was auf uns zukommt, ist schwer zu sagen. In den vergangenen Wochen haben sie viele verschiedene Systeme gespielt und auch personell viele verschiedene Spieler auf verschiedene Positionen gestellt", erklärt der Leverkusener Trainer.

Palacios ist krank

Klar ist hingegen, wer gegen die Schalker, die wohl wie zuletzt gegen die spielstarken Mannschaften mit einer Fünferkette auflaufen werden, fehlen wird. Bosz wird sicher auf ein Duo, womöglich auf ein Trio verzichten müssen. Bei dem Akteur, der derzeit die am wenigsten bedeutende Rolle spielt, könnte es noch Grünes Licht geben. "Palacios ist in der Nacht krank geworden, ich hoffe, dass es morgen besser geht", berichtet Bosz über den Mittelfeldspieler, der seit dem Re-Start noch ohne Einsatz in der Liga ist, sicher ausfallen werden hingegen Kapitän Lars Bender und Karim Bellarabi.

Spielersteckbrief Bellarabi
Bellarabi

Bellarabi Karim

Spielersteckbrief Palacios
Palacios

Palacios Exequiel

Spielersteckbrief L. Bender
L. Bender

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Letzterem droht nach seiner beim Pokal-Halbfinale in Völklingen gegen den 1. FC Saarbrücken erlittenen Oberschenkelverletzung das Saisonaus. Bosz bangt um den Rechtsaußen: "Wir wissen, dass die Saison nicht mehr so lange dauert. Schwer zu sagen, ob es noch klappt in den kommenden drei Wochen. Ich weiß es nicht." Das Schalke-Spiel kommt für den 30-Jährigen genauso wie die beiden weiteren Partien der englischen Woche am Mittwoch gegen Köln und am Samstag gegen Hertha BSC definitiv zu früh. Bestenfalls im Saisonfinale gegen Mainz oder im DFB-Pokalendspiel am 4. Juli besteht noch eine Chance auf einen Einsatz Bellarabis.

Vorsicht bei Havertz

Für Sonntag deutet zwar alles darauf hin, dass der zuletzt an Knieproblemen laborierende Kai Havertz auf Schalke wieder mitspielen kann. Doch gesichert ist dies nach Boszs Worten noch nicht endgültig. "Kai hat heute zum ersten Mal wieder mit der Mannschaft trainiert. Das hatte er vor dem Bayern-Spiel auch schon gemacht, aber doch nicht gespielt. Deshalb müssen wir noch vorsichtig sein", sagte Bosz am Freitag, "ich kann noch nichts Definitives sagen."

Doch Bosz wird nur im äußersten Notfall auf seinen Topstar verzichten. Schließlich winkt Bayer 04 am Wochenende die Chance, einen, wenn nicht gar den entscheidenden Schritt Richtung Königsklasse zu gehen. Bosz fordert: "Wir müssen das Spiel unbedingt gewinnen, wenn wir auf Champions-League-Kurs bleiben wollen. Das ist wieder ein Endspiel."

Da Gladbach als direkter Konkurrent um Platz 4 am Samstag in München spielt, stehen die Vorzeichen für Bayer günstig. Der Niederländer betont zwar, "es hat aber keinen Sinn nach diesem Spiel zu gucken, wenn wir nicht selber auf Schalke gewinnen", weiß allerdings auch: "Wenn man sieht, dass ein direkter Konkurrent bei den Bayern spielt, ist das für uns vielleicht eine Möglichkeit."

Daran kann selbst der Ausfall der beiden Münchner Topscorer nichts verändern. Bosz macht aus seiner Hoffnung auf Schützenhilfe vom Rekordmeister keinen Hehl: "Obwohl den Bayern zwei sehr wichtige Spieler mit Müller und Lewandowski (beide sind wegen der fünften gelben Karte gesperrt, Anm. d. Red.) fehlen, das sind zwei Führungsspieler und das wird einen großen Unterschied machen, muss Bayern dieses Spiel normalerweise gewinnen."

Kommt es so und Bayer legt am Sonntag auf Schalke mit einem Dreier nach, hätte die Bosz-Elf mit drei Punkten Vorsprung und verbleibenden Partien gegen Köln, bei Hertha BSC und gegen Mainz die Qualifikation für die Champions League in der eigenen Hand.

Stephan von Nocks

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