Bundesliga

Gladbach geht gegen Rassisten und Hetzer in Social-Media-Kanälen vor

Gladbach geht gegen Rassisten und Hetzer in Social-Media-Kanälen vor

Eberl: "Solche Menschen haben bei uns nichts verloren"

"Der Fußball steht für Integration": Gladbachs Sportdirektor Max Eberl.

"Der Fußball steht für Integration": Gladbachs Sportdirektor Max Eberl. imago images

Der Verein reagiert mit diesem Vorgehen auf entsprechende Kommentare, nachdem man in der vergangenen Woche eine gemeinschaftliche Video-Aktion mit Borussia Dortmund, Schalke 04 und dem 1. FC Köln gegen Rassismus veröffentlicht hatte. Die vier Vereine hatten mit einem gemeinsamen Video eine Botschaft gegen Rassismus gesendet. Unter dem Motto "In den Farben getrennt, im Fußball vereint - No Racism" wurde ein Video veröffentlicht, in dem die Botschaften der Spieler Jadon Sancho (Dortmund), Marcus Thuram (Gladbach), Anthony Modeste (Köln) sowie Weston McKennie (Schalke) vom vorherigen Spieltag gezeigt wurden.

"Was wir seitdem in den Kommentarspalten erleben, lässt uns fassungslos zurück. Die Bearbeitung der vielen rassistischen, hetzerischen und menschenverachtenden Kommentare dauert bis zur Stunde an!", teilte Gladbach auf seinem Vereinsportal mit. Man sei dankbar, dass die Mehrzahl der Borussen-Fans versuche, diesen Menschen mit Vernunft und Fakten entgegen zu treten.

"Diese Rassisten und Hetzer werden wir auf unseren Social-Media-Kanälen zukünftig noch rigoroser sperren. Wir behalten uns vor, jeden Einzelfall nachzuverfolgen, zu prüfen und gegebenenfalls rechtliche Schritte einzuleiten und/oder Hausverbote auszusprechen. Das Internet ist kein rechtsfreier Raum", teilte der Bundesligist mit.

Eberl deutlich: "Es zeigt, wie krank unsere Gesellschaft ist"

Auch Eberl äußerte sich zu diesem Thema auf der Pressekonferenz am Donnerstag ausführlich. "Das Video ist herausragend und das unterstreicht unser Statement, unsere Meinung zu Rassismus. Das ist ein Thema, was uns immer schon begleitet. Der Fußball selbst steht für Integration, er steht für ein Miteinander, er steht für Gleichheit von allen Menschen. Das haben wir mit dem Video unterstrichen", sagte der Sportdirektor und fuhr fort: "Es zeigt, wie krank unsere Gesellschaft ist, wenn wir dann solche Statements drunter stehen haben, die dann wieder genau in die andere Richtung gehen. Und ich würde mir wünschen, dass in diesem Social Media, wo so viel Anonymität herrscht, dass man es trotzdem schafft, diese Menschen zu finden, zu bestrafen und aus unserer Gesellschaft zu verbannen. Weil ich finde, solche Menschen haben bei Borussia Mönchengladbach nichts verloren. Sie sollen einfach ihre Mitgliedschaft kündigen und nach Hause gehen, ich will sie einfach hier nicht sehen."

mst/dpa