Bundesliga

Nach Kritik an Winkmann: Kein Verfahren gegen Augsburgs Coach Herrlich

Augsburgs Trainer erhält vom DFB eine Ermahnung

Nach Kritik an Winkmann: Kein Verfahren gegen Herrlich

Augsburgs Trainer Heiko Herrlich im Gespräch mit dem Schiedsrichtergespann um Referee Benjamin Cortus (Mi.).

Augsburgs Trainer Heiko Herrlich im Gespräch mit dem Schiedsrichtergespann um Referee Benjamin Cortus (Mi.). imago images

Herrlich hatte nach dem 1:1 gegen Köln von einem "Skandal" gesprochen und Zweifel an der Unparteilichkeit von Video-Assistent Winkmann angedeutet. "Es geht hier um den Klassenerhalt und da sitzt einer, der 30 Kilometer weg von Köln lebt", schimpfte Herrlich bei "Sky". Winkmann wohnt nach DFB-Angaben in Kerken, das gut 80 Kilometer von Köln entfernt ist.

Die heiklen Worte haben für Herrlich keine Konsequenzen. Am Montag teilte der DFB dem kicker mit, dass der zuständige Kontrollausschuss von der Einleitung eines Verfahrens abgesehen hat. Allerdings erhielt der Trainer des FC Augsburg eine Ermahnung: "Heiko Herrlich wurde angeschrieben und gebeten, zukünftig bei Interviews möglicherweise missverständliche Andeutungen in Bezug auf die Unparteilichkeit des Schiedsrichters bzw. des Video-Assistenten zu unterlassen. Ihm wurde verdeutlicht, dass er im Wiederholungsfall mit einer Anklage vor dem DFB-Sportgericht zu rechnen hat", erklärte der DFB.

Herrlich hatte sich über eine Szene in der 49. Minute echauffiert: Augsburgs Noah Sarenren Bazee wurde im Strafraum von den beiden Kölnern Rafael Czichos und Ismail Jakobs in die Zange genommen und zu Fall gebracht. Schiedsrichter Benjamin Cortus kommunizierte mit Winkmann, entschied sich aber ohne Ansicht der Videobilder gegen einen Strafstoß. "Ich weiß nicht, was noch passieren muss. Einen klareren Elfmeter gibt es gar nicht", sagte Herrlich. Der Ärger über den ausgebliebenen Pfiff ist dabei nachvollziehbar. Auch bei der Schiedsrichterführung soll die Ansicht vorherrschen, dass es sich um eine falsche Entscheidung handelte. Mit seiner Unterstellung in Richtung Winkmann schoss Herrlich jedoch klar übers Ziel hinaus. Der FCA fühlte sich zuletzt mehrfach von Schiedsrichterentscheidungen benachteiligt.

Herrlich wollte mit seiner heftigen Kritik offenbar ein Signal setzen, dass sich sein Team im Abstiegskampf mit aller Kraft wehren muss. Er tat dies aber auf ungeschickte Weise. Nach seinem Quarantäne-Verstoß unmittelbar vor dem Re-Start sorgte der 48-Jährige so zum zweiten Mal für Wirbel.

David Bernreuther/Moritz Kreilinger

Bilder zur Partie FC Augsburg - 1. FC Köln