Bundesliga

Andrichs Tor-Premiere mit bitterem Beigeschmack

Beim 1. FC Köln wartet die nächste Sperre

Andrichs Tor-Premiere mit bitterem Beigeschmack

Robert Andrich traf mit seinem 44. Torschussversuch erstmals in der Bundesliga. Fehlt in Köln aber erneut gesperrt.

Robert Andrich traf mit seinem 44. Torschussversuch erstmals in der Bundesliga. Fehlt in Köln aber erneut gesperrt. imago images

Eigentlich ist Robert Andrich beim 1. FC Union Berlin gesetzt. Der Mittelfeldspieler, der vor der laufenden Saison für eine Ablöse von 1,1 Millionen Euro vom Zweitligisten 1. FC Heidenheim nach Berlin-Köpenick kam, hat sich beim Aufsteiger längst einen festen Platz im defensiven Mittelfeld gesichert. 28 von bisher 30 Ligapartien hat Andrich für die Eisernen bestritten und dabei stets in der Startelf gestanden. Und am Sonntag im Heimspiel gegen Schalke 04 hatte der 25-Jährige auch noch zusätzlichen Grund zum Jubeln.

Nachdem er in dieser Saison 43-mal vergeblich versucht hatte, ein Bundesliga-Tor zu schießen, war sein 44. Torschussversuch von Erfolg gekrönt. Andrich brachte Union gegen die Königsblauen 1:0 in Führung. "Ich bin auf Verdacht losgelaufen und habe den Raum erkannt", schildert Andrich seine Aktion, als sein Teamkollege Anthony Ujah dem Schalker Juan Miranda den Ball abgejagt hatte. Den "super Pass von Toni" nahm Unions Nummer 30 auf, strebte mit Ball am Fuß allein dem Schalker Tor entgegen "und habe ihn reingehauen".

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Andrich muss erneut zusehen

Sein erstes Bundesliga-Tor (im DFB-Pokal hatte Andrich zuvor bereits dreimal getroffen) hätte eigentlich für einen rundum schönen Sonntag für den Mittelfeldakteur sorgen können. Doch der Genuss war eingeschränkt. Zum einen, weil Andrichs Tor den Eisernen nicht zum Sieg reichte, da Jonjoe Kenny noch zum Ausgleich traf. Auf der anderen Seite war da der Zweikampf mit Rabbi Matondo in der 37. Minute, der für Andrich Folgen hatte. Der 1,87 Meter große und 82 Kilo schwere Profi erhielt von Schiedsrichter Tobias Stieler nach seinem Einsteigen die Gelbe Karte, und da es die zehnte Verwarnung in der laufenden Spielzeit war, muss Andrich am Samstag beim 1. FC Köln (15.30 Uhr, LIVE! auf kicker) erneut zuschauen. Erneut, weil Andrich bereits das 1:4 von Union vor acht Tagen in Mönchengladbach verpasst hatte, nachdem er zuvor im Heimspiel gegen Mainz 05 (1:1) die Gelb-Rote Karte gesehen hatte.

Fischer: "Robert lebt von seiner Aggressivität"

Trainer Urs Fischer wird also in Köln wiederum seine Doppelsechs verändern müssen, voraussichtlich wird Grischa Prömel wieder eine Chance erhalten. Was die Vorstellung von Andrich angeht, überwog beim Union-Coach allerdings "die Freude. Robert hat ein sehr gutes Spiel gemacht, er hat ein Tor gemacht und war präsent in den Zweikämpfen". Er mache seinem Mittelfeldabräumer keine Vorhaltungen, was die erneute Sperre angehe, so Fischer und ergänzt: "Robert lebt von seiner Aggressivität."

Nach der Gelb-Roten Karte gegen Mainz hatte Fischer im Blick auf Andrich angemahnt, dass er sich cleverer verhalten müsse, wenn er Gelb gesehen habe. Und insofern habe Andrich ja gegen Schalke Fortschritte gemacht, weil er nach seiner Verwarnung noch 63 Minuten plus Nachspielzeit weiterspielte, ohne nochmal über die Stränge zu schlagen. Nicht nur deshalb wird Andrich - so er fit ist - im übernächsten Spiel der Eisernen gegen den SC Paderborn wahrscheinlich wieder gesetzt sein.

Andreas Hunzinger

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