2. Bundesliga

Pollersbeck bleibt - aber Hecking sagt es noch nicht

HSV-Coach lässt Torwartfrage offiziell noch offen

Pollersbeck bleibt - aber Hecking sagt es noch nicht

"Gute" Leistung bei der Rückkehr ins HSV-Tor: Dieter Hecking mit Julian Pollersbeck.

"Gute" Leistung bei der Rückkehr ins HSV-Tor: Dieter Hecking mit Julian Pollersbeck. imago images

Dieter Hecking ist bekannt dafür, auch mal für Überraschungen gut zu sein. Am Pfingstwochenende hatten nur wenige in Hamburg mit dem Torwartwechsel von Daniel Heuer Fernandes zu Julian Pollersbeck gerechnet, am Sonntag auf der Pressekonferenz vor dem Heimspiel gegen Holstein Kiel verblüffte der Coach nun mit der Aussage, in dieser Personalie noch keine Grundsatzentscheidung getroffen zu haben. Dabei hatte sich diese bereits seit dem Januar angedeutet.

"Überragende" Trainingswoche von Heuer Fernandes

Schon während der Wintervorbereitung war der Tausch im Tor ein Thema, ehe sich Pollersbeck am Sprunggelenk verletzte. Auch zum Re-Start nach der Corona-Pause hatte der U-21-Europameister von 2017 Startelfchancen, knickte aber erneut um. Hecking aber bleibt öffentlich bei dieser Darstellung: "Es ging darum, dass ich das Gefühl hatte, dass Ferro nach der mentalen Belastung eine Pause gut tun würde. Und wenn ich mir seine Trainingswoche ansehe, dann gibt mir die das Gefühl, dass ich richtig lag. Er war wieder richtig da, hat überragend gehalten."

Der Coach beteuert: "Ich habe mich nicht festgelegt." Und dennoch wäre ein weiterer Wechsel zwischen den Pfosten höchst erstaunlich, da die Nominierung von Pollersbeck trotz gegenteiliger Beteuerungen eben nicht jene Bauchentscheidung war und Hecking zudem betont: "Die Leistung von Polle gegen Wehen Wiesbaden war gut."

Letschert hat seine Frische wieder

Im Tor wird Hecking also wohl weiter auf Pollersbeck setzen - und davor auf den am vergangenen Sonntag so wackligen Timo Letschert. Der Niederländer hatte bei beiden Wiesbadener Treffern Pate gestanden, der Trainer danach die fehlende mentale Frische bei seinem Abwehrchef öffentlich angesprochen. Klar scheint: Letschert hat sie zurückerlangt. "Wir hatten in der zurückliegenden Woche nochmal ein Gespräch, in dem er auch die Dinge aus seiner Sicht geschildert hat."

Heckings Eindruck vom Niederländer auf und neben dem Platz ist dieser: "Er hat versucht, wieder Stabilität auszustrahlen." Und genau darum geht es nun im Endspurt für den HSV. "Wir haben unser schlechtestes Spiel nach der Corona-Pause gewonnen", sagt Hecking, "das zeigt, es geht jetzt nicht mehr nur um die Tagesform, sondern darum, was man im Kopf hat. Und es geht jetzt auch nicht um die letzten fünf Spiele, sondern erstmal nur um Kiel."

Sebastian Wolff