Man hätte wohl mehr über ein Unentschieden gegen den abgeschlagenen Tabellenletzten reden können, auch über das vierte Remis in Folge im eigenen Stadion. Über die verpatzte Chance, einen ganz großen Schritt in Richtung erneuter Champions-League-Qualifikation zu gehen.
Aber dass das Ergebnis gegen Paderborn, so ernüchternd es am Ende ausfiel, am frühen Samstagabend nicht der Schwerpunkt sein würde, war dann irgendwie auch klar. "Ich mag Timo sehr", sagte zum Beispiel Kevin Kampl. "Er ist ein toller Typ."
Ich glaube, es ist noch nichts in trockenen Tüchern.
Nagelsmann über Werners Wechsel zu Chelsea
Der Rückkehrer hatte sich im gleichen Interview bei "Sky" natürlich auch über das Gegentor in der zweiten Minute der Nachspielzeit geärgert, aber dass ein Teamkollege (Timo Werner) für 50 Millionen Euro in die Premier League (Chelsea) wechselt, kommt nun auch nicht so oft vor. "Egal, was passiert, ich werde ihm immer alles Gute wünschen", sagte Kampl deshalb auch noch.
Julian Nagelsmann versicherte, dass ihm Werner, der das Führungstor von Patrik Schick vorbereitet und anschließend den zweiten Treffer liegengelassen hatte, "nichts mitgeteilt" habe. "Aber das muss er auch nicht. Ich glaube, es ist noch nichts in trockenen Tüchern." Leipzigs Trainer räumte immerhin ein, dass man bei Spielern mit Ausstiegsklauseln früher oder später mit einem Abgang rechnen müsse: "So ist es bei Timo und bei drei, vier weiteren Spielern von uns."
Es bleiben noch acht Tage, um die Ausstiegsklausel zu ziehen
Dass Werner sich auf dem Platz wenig anmerken ließ, auch wenn er "gerne ein Tor gemacht hätte", fand Nagelsmann nicht wirklich überraschend. "Den Rummel kennt er, seitdem er vierzehneinhalb ist."
In acht Tagen, also am 15. Juni, muss die Ausstiegsklausel in Werners Vertrag gezogen werden. Nach kicker-Informationen überweist der FC Chelsea "nur" 50 statt der bisher kolportierten 60 Millionen Euro nach Leipzig.
