2. Bundesliga

Dresdens Geschäftsführer Minge: "Das vermag ich nicht zu erklären"

Dresdens Noch-Geschäftsführer um Klarstellung bemüht

Minge: "Das vermag ich nicht zu erklären"

Ab Sommer nicht mehr in der Verantwortung bei Dynamo Dresden: Noch-Geschäftsführer Ralf Minge.

Ab Sommer nicht mehr in der Verantwortung bei Dynamo Dresden: Noch-Geschäftsführer Ralf Minge. imago images

Der Klub aus Sachsen hatte am Montag mitgeteilt, dass der auslaufende Vertrag des Geschäftsführers nicht verlängert werden würde, weil auf "beiden Seiten nicht mehr die volle Überzeugung, den bisherigen Weg in der bestehenden Form gemeinsam fortsetzen zu wollen", gegeben sei. Weiter hieß es: "Über eine Weiterbeschäftigung bis zur Berufung eines neuen Geschäftsführers konnte mit Ralf Minge über seinen bis zum 30. Juni 2020 bestehenden Vertrag hinaus letztlich keine Einigung erzielt werden. Im Ergebnis der tiefgründigen Erörterungen sprach sich der Aufsichtsrat dafür aus, die Stelle des Geschäftsführers Sport neu zu besetzen."

Am Dienstag meldete sich Minge schließlich selbst zu Wort und war um eine Klarstellung bemüht. Der 59-Jährige erklärte in seinem Schreiben, dass er bereits aufgrund der sportlich schwachen Hinrunde am 27. Dezember die Vertrauensfrage gestellt habe. Im Januar sei ihm schließlich von Thomas Kunert, Mitglied des Aufsichtsrates, mitgeteilt worden, dass ihm "wohl nicht alle Mitglieder des Kontrollgremiums das Vertrauen für eine Vertragsverlängerung aussprechen würden".

Dynamo Dresden - Vereinsdaten
Dynamo Dresden

Gründungsdatum

12.04.1953

Vereinsfarben

Schwarz-Gelb

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Daraufhin habe er noch im selben Gespräch erklärt, "dass ich dann keine Basis für eine weitere Zusammenarbeit mehr sehe und in der Konsequenz für eine Vertragsverlängerung über den Juni 2020 hinaus auch nicht mehr zur Verfügung stehe".

Bitte, Zusage, Änderung, Absage

Im März, inmitten der Corona-Krise, sei er dann aber von "Mitgliedern des Aufsichtsrates dringend gebeten worden, einer befristeten Verlängerung bis zum 31. Dezember 2020 zuzustimmen, da einerseits mit der Suche nach einem geeigneten Kandidaten noch nicht begonnen wurde und es andererseits wichtig sei, in dieser schwierigen Situation vermeintliche Geschlossenheit nach außen zu demonstrieren. Anfang April stimmte ich gegenüber Jens Heinig, dem Vorsitzenden des Aufsichtsrates, diesem Vorschlag des Gremiums im Vereinsinteresse zu."

Doch dann kam es anders, wie Minge betonte. "Am 19. Mai 2020 erhielt ich von Thomas Kunert per E-Mail zu meiner Überraschung ein Vertragsangebot lediglich bis 30. September 2020 übersandt. Warum der eigene Vorschlag des Aufsichtsrates nun auf lediglich drei Monate verkürzt wurde, vermag ich nicht zu erklären. Ich habe dem Aufsichtsrat dann vorige Woche mitgeteilt, dass diese kurzzeitige und so auch nicht besprochene Verlängerung für mich keine Option sei."

Ich hätte mir gern ein anderes Ende, einen anderen Abschied als Verantwortungsträger des Vereins gewünscht.

Ralf Minge

In seiner Mitteilung wies Minge auch darauf hin, dass er eigentlich zugesichert hatte, "nicht mit diesem Thema an die Öffentlichkeit zu gehen", allerdings sei für ihn "eine Klarstellung der Pressemitteilung des Aufsichtsrates unverzichtbar" gewesen. Abschließend betonte er, dass er sich persönlich "gern ein anderes Ende und einen anderen Abschied als Verantwortungsträger des Vereins gewünscht" habe.

Minge und Dynamo sind seit Jahrzehnten eng miteinander verbunden, so war er von 1981 bis 1991 Stürmer beim damaligen DDR-Oberligisten. Von 2007 bis 2009 war er erstmals Dynamos Sportgeschäftsführer - und seit 2014 ist er es wieder gewesen.

drm

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