Bundesliga

Bayern München: Oliver Batista Meier feiert Premiere in der Bundesliga

Nächste Premiere eines Nachwuchsspielers in der Bundesliga

Aha-Momente und Debüt: Batista Meiers anspruchsvolle Schule beim FC Bayern

Der erste Schritt bei den Profis des FC Bayern München ist gemacht: Oliver Batista Meier hat in der Bundesliga debütiert.

Der erste Schritt bei den Profis des FC Bayern München ist gemacht: Oliver Batista Meier hat in der Bundesliga debütiert. picture alliance

In der 78. Minute hat das Warten für die Nummer 34 am Spielfeldrand ein Ende: Oliver Batista Meier feiert beim Stand von 5:0 gegen Fortuna Düsseldorf - zugleich der spätere Endstand - am Samstag seinen Einstand in der Bundesliga. Sechsmal steht der 19-Jährige bereits in einem Bundesliga-Spiel im Kader, zweimal, gegen Hoffenheim und auf Schalke, sitzt er im DFB-Pokal auf der Bank. Nun darf das hochveranlagte Talent endlich für ein paar Minuten ran. Die Partie plätschert allerdings nur noch vor sich hin, Batista Meier kommt immerhin noch auf sechs Ballkontakte, bringt drei seiner vier Pässe an den Mitspieler, verliert aber zwei von drei Zweikämpfen. Egal, der Anfang ist gemacht.

Kaiserslautern bekommt 500.000 Euro Ablöse

Der Sohn eines Deutschen und einer Brasilianerin gilt früh als hoffnungsvolles Talent, macht in seiner Geburtsstadt Kaiserslautern beim 1. FC auf sich aufmerksam. Das bleibt dem FC Bayern nicht verborgen. 2016 lotst der Rekordmeister den damals 15-Jährigen für die stolze Ablöse von 500.000 Euro nach München. 2018 erhält der 2001er-Jahrgang die Fritz-Walter-Medaille in Silber, Ende dieses Jahres muss das Talent allerdings einen großen Rückschlag hinnehmen: Eine Knöchelfraktur sowie ein Riss der Syndesmose und des Innenbandes zwingen Batista Meier zu einer monatelangen Pause. Dennoch integriert ihn Sebastian Hoeneß mit Beginn dieser Saison in den Kader der in die 3. Liga aufgestiegenen 2. Mannschaft.

Spielersteckbrief Batista Meier
Batista Meier

Batista Meier Oliver

Trainersteckbrief Flick
Flick

Flick Hans-Dieter

14 Spiele absolviert der U-19-Nationalspieler, der sich theoretisch auch für eine Karriere in der Seleçao entscheiden könnte, dort bislang. Drei Tore und ein Assist verzeichnet seine Statistik. Nach anfänglichen Schwierigkeiten überzeugt Batista Meier dort zu Beginn von 2020 immer mehr. Geholfen haben dürfte ihm dabei, dass er seit der Amtsübernahme von Hansi Flick regelmäßig bei den Profis trainiert und von diesen auch lernt.

Der Pendler

Den Verantwortlichen am Campus ist bewusst, dass sie Batista Meier in dieser Saison durch eine anspruchsvolle Schule schicken, von der er aber nur profitieren kann. Warum? Weil er vor der Corona-Zwangspause ständig pendelt. Profi-Training, Spiele in der 3. Liga, Youth League und A-Jugend. Letzterer ist der variable Offensivspieler sportlich entwachsen, wie zwölf Tore und sieben Assists in nur elf Einsätzen beweisen. Am 17. Spieltag der A-Junioren-Bundesliga schießt er im Spitzenspiel gegen Hoffenheim beim 6:0-Sieg fünf Tore. Eine One-Man-Show und die Einstellung des Rekords in der Süd/Südwest-Staffel.

In der Jugend ist er für die Aha-Momente zuständig

Oliver Batista Meier ist vom 1. FC Kaiserslautern zum FC Bayern München gekommen.

Oliver Batista Meier gewinnt 2016/17 mit der U 17 des FC Bayern mit 2:0 über Bremen die B-Junioren-Meisterschaft. imago images

Gegen Düsseldorf übernimmt Batista Meier an diesem 29. Bundesliga-Spieltag in den letzten zwölf Minuten die Position von Serge Gnabry auf dem rechten Flügel. Lieber kommt der 19-Jährige eigentlich über die linke Seite und zieht nach innen, auch hängende Spitze kann der mit einem Profivertrag bis 2023 Ausgestattete spielen.

In der Jugend ist Batista Meier ein Spieler für die Aha-Momente, der mit Einzelaktionen Entscheidendes beitragen kann. Auch sein Torabschluss gilt als exzellent. Im Herrenfußball wird er all dies noch beweisen müssen. Sich durchzusetzen, dürfte gerade auf den Offensivpositionen schwierig sein, die Konkurrenz ist schließlich klangvoll aufgestellt mit Namen wie Gnabry, Thomas Müller, Kingsley Coman, vielleicht bald Leroy Sané. Immerhin: Mit Flick hat der Debütant einen Trainer, der Talenten eine Chance gibt. Nur nutzen müssen sie diese selber.

Frank Linkesch

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