Bundesliga

Nach dem 1:4 gegen Wolfsburg: Keeper Hradecky sieht Bayer "inakzeptabel"

Leverkusens Torhüter verhindert ein Debakel

Hradecky sieht Bayer "inakzeptabel"

Leverkusens Keeper Lukas Hradecky sprach nach dem inakzeptablen 1:4 gegen Wolfsburg Klartext.

Leverkusens Keeper Lukas Hradecky sprach nach dem inakzeptablen 1:4 gegen Wolfsburg Klartext. picture alliance

Er hatte Bayer 04 noch lange im Spiel gehalten. Erst rettet Lukas Hradecky gegen Joao Victor, dann nach der Pause gegen Josip Brekalo und kurz vor dem 0:2 nochmal gegen Renato Steffen. Drei Großtaten des Leverkusener Torhüters, die aber das Leiden der Werkself während eines ganz schwachen Auftritts nur hinauszögern konnten.

Dementsprechend deutlich fielen die Worte des finnischen Nationalspielers nach der Partie aus: Als "inakzeptabel" ordnete Hradecky die 90 Minuten aus Leverkusener Sicht ein, "wir haben verdient verloren. Die Wolfsburger waren bissiger, aggressiver von Anfang an. Wir konnten unsere spielerischen Qualitäten nicht so gut im Spiel umsetzen. Da war zu wenig Bewegung."

Hradecky: "Die Leistung hat einfach gefehlt"

All die Leichtigkeit, die Bayer 04 in den ersten beiden Partien nach der Spielpause bei den Siegen in Bremen (4:1) und Gladbach (3:1) ausgezeichnet hatte, war wie weggeblasen. "Die kleinen Selbstverständlichkeiten waren heute zu groß. Vielleicht war die mentale Vorbereitung nicht so gut", suchte Hradecky nach Erklärungen, "ich weiß nicht, ob wir gedacht haben, dass es von selber läuft. Es war einfach nicht gut genug von vielen von uns. Die Leistung hat einfach gefehlt."

Bayer hatte nichts von dem zu bieten, was zuletzt so schön geglänzt hatte. Kein Tempo, keine Passsicherheit, keine Bissigkeit, keine Kreativität, keine Torgefahr. Leverkusen hatte den Gästen aus Wolfsburg wenig entgegenzusetzen. Daran änderte auch der Dreifachwechsel von Peter Bosz zur Halbzeit relativ wenig, auch wenn zumindest Florian Wirtz und Julian Baumgartlinger sich von der Schar der Spieler abhoben, die einen rabenschwarzen Tag erwischt hatte. "Das war ein Weckruf", erklärte Hradecky, "Frische und ein bisschen Offensivkraft hat es uns schon gebracht" - die Wende an so einem gebrauchten Tag allerdings nicht.

Hradecky hofft auf heilsame Wirkung: "Es kommt nichts von alleine"

Der Leistungsabfall, der extreme Kontrast zu den Leistungen zuvor, kam unerwartet. "Die Art und Weise hat mich auch überrascht, um ehrlich zu sein", sagte der Torhüter, der auf eine heilsame Wirkung des 1:4 hofft: "Das war eine gute Erinnerung, dass es nicht einfach so weitergeht, um ein bisschen auf dem Boden zu bleiben und weiter zu arbeiten. Es kommt nichts von alleine."

Bayers Lauf wurde von den Wölfen jäh beendet. Bleibt abzuwarten, welche Nachwirkungen der Tiefschlag zeigt. "Wir müssen jetzt gucken, dass es bei einem Ausrutscher bleibt", mahnt Hradecky, der allerdings nicht den wachsenden Druck im Saisonendspurt um die Champions-League-Plätze als Ursache sieht: "Das hängt nicht in unseren Köpfen. Wahrscheinlich gewinnt oder verliert man diesen Platz am letzten Spieltag. Wir haben noch viele Spiele, auch viele Heimspiele, vor uns. Ich bin mir sicher, dass wir diese schlechte Niederlage korrigieren können. Gott sei Dank haben wir am Freitag eine neue Chance in Freiburg." In der Verfassung vom Dienstagabend wird diese nur schwer zu nutzen sein.

Stephan von Nocks

Bilder zur Partie Bayer 04 Leverkusen - VfL Wolfsburg