2. Bundesliga

Stuttgart dreht spät das Topspiel und verdrängt den HSV

Später Punkt für den Club - Heidenheimer Nullnummer

Stuttgart dreht spät das Topspiel und verdrängt den HSV

VfB-Joker Gonzalo Castro feiert ausgelassen seinen Siegtreffer gegen den HSV.

VfB-Joker Gonzalo Castro feiert ausgelassen seinen Siegtreffer gegen den HSV. picture alliance

Im Topspiel gegen den HSV: Joker Castro sticht spät für den VfB

Beim Gipfeltreffen am Donnerstagabend in Stuttgart sah der Hamburger SV 45 Minuten wie der Sieger aus, verlor am Ende aber durch ein spätes Tor mit 2:3 und muss Platz zwei an den VfB abgeben. "Wir gehen das Spiel mit brutalem Optimismus und extrem viel Feuer an", sagte VfB-Coach Pellegrino Matarazzo - seinem Team wurde aber schnell der Zahn gezogen. Der HSV agierte mit mehr Zug, brachte nach 16 Minuten seine zweite Chance durch Pohjanpalo im Tor unter und erhöhte fast mit dem Pausenpfiff gegen über weite Strecken harm- und ideenlose Stuttgarter durch einen von Hunt verwandelten Handelfmeter. Die Schwaben kamen engagiert aus der Kabine und schnell zum 1:2 durch Endo (47.). In der 60. Minute zeigte Dingert erneut auf den Punkt, diesmal profitierte der VfB und glich durch Gonzalez zum 2:2 aus. Am Ende hatte die Hecking-Elf zunächst Glück, dass ein Stenzel-Freistoß nur am Pfosten landete (89), ehe Joker Castro in der Nachspielzeit zustach - 3:2 (90.+2). Für den VfB war es der erste Sieg im dritten Spiel nach dem Re-Start nach zuvor zwei Niederlagen, der HSV bleibt sieglos (0/2/1).

Leipertz vergibt vom Punkt

Am Mittwoch (18.30 Uhr) standen drei Partien auf dem Programm. Unter anderem gastierte Heidenheim beim FC St. Pauli und war zunächst das aktivere Team. Die erste Chance in einer rassigen und ausgeglichenen ersten Hälfte hatte aber auf der Gegenseite Veerman (23.), ehe Leipertz einen Elfmeter - Flum hatte Dorsch gefoult - am Tor vorbeischoss (27.). Dass einiges auf dem Spiel stand, war zu Beginn des zweiten Durchgangs spürbar, die Partie wurde ruppiger. Torraumszenen blieben im weiteren Verlauf Mangelware, genau wie zwingende Gelegenheiten. Dies dauerte bis kurz vor Schluss: Erst bewahrte Himmelmanns Blitzreaktion bei Föhrenbachs Kopfball die Kiez-Kicker vor dem Rückstand (88.), fast im Gegenzug nickte Lawrence freistehend an den Außenpfosten (90.).

Hofmann köpft wuchtig ein

Mit dem in Osnabrück beim 4:2 eingewechselten Sturm-Duo Ducksch (Doppelpack) und Weydandt (Assist) startete Hannover gegen Karlsruhe. Angriffswirbel aber gab es zunächst auf beiden Seiten nicht zu sehen, in der ereignislosen Anfangsphase kassierte Anton seine zehnte Gelbe Karte und muss nun pausieren. Erst Kaiser durchbrach die Lethargie, der Routinier scheiterte nach tollem Angriff aber am Pfosten (32.). Pribs direkter Freistoß flog gegen hauptsächlich auf Torsicherung bedachte Badener nur hauchdünn vorbei (39.), kurz nach Wiederanpfiff aber brachte ein trockener Linksschuss des Kapitäns die Führung (49.). Der KSC reagierte und wurde offensiver. Djuricin (57.) und Hofmann (65.) näherten sich an, der Torjäger köpfte Wanitzeks Maßflanke schließlich überlegt wie wuchtig zum verdienten Ausgleich ein (71.) - gleichzeitig der Endstand, weil bei zwei KSC-Hochkarätern Djuricin frei vor Zieler vorbeischoss (80.) und KSC-Joker Ben-Hatira nur den Pfosten traf (88.).

Bochums Serie hält

In Bochum gastierte Kiel und war im ersten Durchgang gegen einen verhalten agierenden VfL das bessere Team. Atanga scheiterte zweimal an VfL-Keeper Riemann (10., 26.). Osei-Tutu machte es auf der anderen Seite kurz nach dem Wechsel besser und sorgte für die Führung des Revierklubs (49.). Porath (Lattenkopfball, 52.) verpasste die prompte Antwort. Weil die Gastgeber Effizienz bewiesen und durch die zweite Chance und Ganvoulas 13. Saisontor erhöhten (63.), schien Holstein der Zahn gezogen. Doch Meffert verkürzte (74.) und so musste der VfL noch einmal zittern, rettete den Dreier aber über die Zeit. Bochum bleibt somit seit sechs Ligaspielen ungeschlagen (zwölf Punkte) und hat sich aktuell ins gesicherte Mittelfeld abgesetzt.

Knippings Eigentor: Der Jahn verpasst den Sieg

Am Dienstagabend kam der 1. FC Nürnberg mit sprichwörtlich mehr Glück als Verstand zu einem 2:2 bei Jahn Regensburg. Die Nürnberger begannen schwungvoll und gingen in der elften Minute durch Ishak in Führung. Für den Schweden war es der erste Saisontreffer. Der Jahn schüttelte sich kurz und nahm dann das Spiel nach und nach in die Hand. Trafen Albers (31.) und Okoroji (38.) noch nur das Gehäuse, hatte Albers (44.) kurz vor der Pause umso mehr Glück, als sein eigentlich verunglückter Schuss irgendwie ins Tor ging. Damit nicht genug: Unmittelbar nach der Pause war Stolze für einen Abstauber zum 2:1 zur Stelle. Das Spiel war gedreht - und Nürnberg erholte sich erst spät von dem Rückschlag. Als alles auf einen Sieg der Oberpfälzer hindeutete, lenkte Knipping den Ball mit einer Kopfballabwehr unglücklich ins eigene Tor zum Ausgleich.

Ishak brachte Nürnberg in Führung, dennoch sah es lange Zeit nach einem Sieg für den Jahn aus.

Ishak brachte Nürnberg in Führung, dennoch sah es lange Zeit nach einem Sieg für den Jahn aus. imago images

Zwei Mal Aluminium für Fürth, zwei Treffer für Osnabrück

Die SpVgg Greuther Fürth unterlag im eigenen Stadion dem VfL Osnabrück mit 0:2. Schon in der neunten Minute gingen die Niedersachsen durch Blacha in Führung. Fürth hatte in der Folge zwar einige Chancen auf den Ausgleich, ließ diese aber sträflich liegen. Nach dem Wiederanpfiff musste der Torschütze der Gäste angeschlagen raus (53.), für ihn kam Schmidt. Und der sorgte nach nur fünf Minuten auf dem Feld mit einem kräftigen Schuss aus 20 Metern für die Vorentscheidung. Mehr als zwei Lattentreffer (Seguin aus 30 Metern, 65. und Keita-Ruel, 78.) wollte den Gastgebern nicht mehr gelingen. Ein weiterer Treffer von Osnabrück wurde nach Videobeweis wegen Abseits aberkannt. Der VfL setzte sich mit dem Auswärtssieg ein Stück von der Abstiegszone ab.

Darmstadt punktet dank Doppelschlag von Dursun

Darmstadt 98 darf etwas an die oberen Ränge schnuppern, denn beim bisherigen Tabellennachbarn Aue hieß es am Ende 3:1. Dabei nutzten die Sachsen gleich die erste Chance des Spiels zur Führung durch Krüger (8.), der eine Fahrlässigkeit der gegnerischen Abwehr nutzte. Ein Foulelfmeter brachte die Hessen zurück ins Spiel: In der 19. Minute verwandelte Kempe sicher ins linke obere Eck. Kurz nach Wiederanpfiff fiel scheinbar das Führungstor für Darmstadt, doch Rapps Treffer wurde nach Videobeweis wegen Abseitsstellung annulliert. Die Gäste gewannen am Ende dennoch, denn in der 72. Minute netzte Dursun per Flugkopfball ein. Und legte in der 81. Minute zum 3:1-Endstand nach.

Premiere für Diekmeier, Sieg für SVS

In Wiesbaden gab es eine Premiere: Sandhausens Kapitän Diekmeier gelang in seinem 288. Profi-Spiel der allererste Treffer: Mit dem Kopf traf er in der Nachspielzeit des ersten Durchgangs zur Führung des SVS. Die Partie blieb nach der Pause ausgeglichen, beide Teams hatten gute Chancen. In der Schlussphase verlor der SVWW noch Schwede mit einer Gelb-Roten Karte. In Unterzahl blieb eine Wende aus, Wiesbaden bleibt auf dem vorletzten Tabellenplatz, während Sandhausen sich im Keller etwas absetzen konnte.

mst/sam