2. Bundesliga

Keller: "Ich bin nicht bereit, das Team an den Pranger zu stellen"

Nürnberg: Mühl fehlt zwei bis drei Wochen

Keller: "Ich bin nicht bereit, das Team an den Pranger zu stellen"

Nürnbergs Trainer Jens Keller fordert mehr Konsequenz.

Nürnbergs Trainer Jens Keller fordert mehr Konsequenz. imago images

Jens Kellers Botschaft kommt bei der virtuellen Pressekonferenz am Montagmittag eindeutig rüber: Die Ruhe bewahren und seriös weiterarbeiten, dann werde es mit dem Klassenerhalt klappen. Von Aktionismus hält der 49-Jährige nichts. "Ich bin nicht bereit, meine Mannschaft öffentlich an den Pranger zu stellen", sagte Nürnbergs Trainer vor dem Auswärtsspiel bei Jahn Regensburg am Dienstag (18.30 Uhr, LIVE! bei kicker).

Keller: "Wir waren nicht konsequent genug"

Im dichten Schneckenrennen um den Klassenerhalt liegt der Club eine Niederlage und ein Unentschieden nach dem Liga-Wiederbeginn auf Rang 15, sieben Spieltage vor Saisonende steigt der Druck. "Wir wissen, wir sind im Abstiegskampf. Ich sehe aber auch, wie die Mannschaft auftritt", verteidigt Keller diese vehement. Die Leistung stimme, nur der Ertrag in Form von Siegen fehle. In den entscheidenden Szenen eines Spiels müsse sich der Club freilich schleunigst verbessern. Sprich: Die eigenen Chancen besser nutzen, dem Gegner das Toreschießen nicht zu einfach machen. "Wir haben in den beiden Spielen insgesamt nicht viel zugelassen", bilanziert Keller jeweils ein Gegentor auf St. Pauli und gegen Aue, "wir waren aber in den entscheidenden Phasen nicht konsequent genug."

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Mühl fällt aus, Margreitter fehlt wie schon gegen Aue

Den zentralen Block der Viererabwehrkette werden in Regensburg mit Konstantinos Mavropanos und Asger Sörensen die zwei einsatzfähigen Spieler aus diesem Mannschaftsteil bilden, obwohl beide laut Keller aufgrund von Blessuren während der Corona-Pause nicht bei hundert Prozent Leistungsvermögen sind. Verzichten muss der Trainer dagegen auf Lukas Mühl. Pech für den Innenverteidiger, der gegen Erzgebirge Aue (1:1) am vergangenen Freitag einen ordentlichen Eindruck in der Anfangsphase hinterließ, ehe er verletzt ausgewechselt werden musste. Laut Keller erlitt Mühl eine Bänderverletzung am Sprunggelenk und dürfte zwei bis drei Woche ausfallen. Auch Georg Margreitter (Schwindelgefühle) fehlt wie schon gegen Aue, "er fühlt sich noch nicht so wohl, dass wir auf ihn setzen können", gab Keller Auskunft.

Mit einem Sieg in Regensburg könnte der Club auch den fünf Punkte vor ihm platzierten Jahn in den Abstiegskampf verwickeln. "Das ist eine Mannschaft mit viel Mentalität. Sie haben ligaweit die meisten Tore im Umschaltspiel erzielt, das müssen wir unterbinden", fordert Keller und warnt mit Blick auf Regensburgs 2:2 gegen Holstein Kiel nach 0:2-Rückstand: "Wir wissen, dass sie bis zur letzten Minute nicht aufgeben." Wie beim 1:1 im Hinspiel, als der Club den sicher geglaubten Sieg in der vierten Minute der Nachspielzeit aus der Hand gab. Auch damals fehlte die von Keller bemängelte Konsequenz in der entscheidenden Phase. Wie so oft in dieser Saison. Allzu oft kann sich der FCN dies nicht mehr leisten. Die entscheidende Währung sind Punkte. Ohne die droht mehr denn je der Abstieg.

Frank Linkesch