Auch in Wolfsburg hat sich Jadon Sancho nicht lange mit der Vorrede aufgehalten. Nur 13 Minuten nach seiner Einwechslung bereitete er Achraf Hakimis Tor zum 2:0 vor und polierte seine ohnehin famose Scorer-Bilanz in dieser Saison weiter auf. An 31 Dortmunder Treffern war der Engländer bisher direkt beteiligt, 14 erzielte er selbst, 17 bereitete er vor. Jetzt fehlt Sancho nicht mehr viel am Vereinsrekord: Seit Erfassen der Torvorlagen sammelten beim BVB nur Pierre-Emerick Aubameyang (33, Saison 2016/17) und Robert Lewandowski (32, Saison 2011/12) mehr Scorerpunkte als er.
Im Moment glänzt der 20-Jährige in ungewohnter Rolle nur als Teilzeitarbeiter. Gegen Schalke (4:0) betrat er den Rasen erst in der 79. Minute (für Thorgan Hazard), in Wolfsburg wechselte ihn Lucien Favre in der 65. Minute für Julian Brandt ein. Aber Sancho ist bei ihm nicht in Ungnade gefallen - er hat während der Corona-Pause nur einfach "lange nicht mit der Mannschaft trainiert", wie Favre verrät, angeblich sogar sechs Wochen (wegen Innenbandproblemen) nicht.
"Jadon hat erst vor zehn Tagen wieder angefangen, mit der Mannschaft zu trainieren", sagt Favre, "das ist nicht viel". Immerhin hat sich der körperliche Zustand des Angreifers in dieser Zeit soweit verbessert, dass er bald wieder mit größeren Einsatzzeiten rechnen kann, "dann", versicherte Favre in Wolfsburg, "kann er länger spielen als heute". Ob man das als dezenten Hinweis darauf verstehen kann, dass Sancho schon am Dienstag im Knaller gegen Bayern München (Anstoß 18.30 Uhr, LIVE! bei kicker) das Mandat für die Startelf erhalten wird? Favre lässt sich nicht in die Karten schauen: "Wir werden sehen."
