Emre Can verletzt, Axel Witsel verletzt, Julian Brandt in vorgezogener Position - so überraschte Dortmunds Trainer Lucien Favre im Revierderby mit Mo Dahoud im Kernbereich des Mittelfeldes. Erst zum vierten Mal in dieser Bundesliga-Saison genoss Dahoud das Privileg, der Dortmunder Startelf anzugehören, und dieses Vertrauen zahlte er mit einer sehr ansprechenden Leistung zurück.
Dahoud dirigierte und führte
Ob Dahoud tatsächlich sein "bisher bestes Spiel für Dortmund" machte, wie die Süddeutsche Zeitung hymnisch anmerkte, sei angesichts einer äußerst diskreten Zweikampfquote von nur 19 (!) Prozent dahingestellt. Aber wichtiger als der Umstand, dass der 24-Jährige nur fünf seiner 26 direkten Duelle gewann, war die Präsenz, die er zeigte: Dahoud dirigierte und führte, was angesichts der Umstände im menschenleeren Signal Iduna Park deutlich vernehmbar war.
79 Ballaktionen wurden für Dahoud notiert, 87 Prozent seiner 62 Pässe erreichten ihren Adressaten, und niemand sonst in den eigenen Reihen spulte so viele Kilometer (11,14) ab wie er, obwohl er seine Schicht schon drei Minuten vor dem Schlusspfiff beenden durfte. Dahoud, der in seinen Leistungen so oft zwischen rätselhaften Extremen pendelt, nutzte das Derby als Werbeplattform auch für sich selbst.
Fazeli: "Aktuell gibt es keine Pläne, den BVB zu verlassen"
Dass er keine Lust verspürt, Dortmund angesichts von zuvor überschaubaren Einsatzzeiten schon zwei Jahre vor Vertragsende (2022) zu verlassen, hatte sein Berater Reza Fazeli erst kürzlich klar zum Ausdruck gebracht. Dahoud wolle sich "durchbeißen", sagte Fazeli, "aktuell gibt es keine Pläne, den BVB zu verlassen."