Bundesliga

Drägers doppelte Ungewissheit

Rechtsverteidiger muss Werbung in eigener Sache machen

Drägers doppelte Ungewissheit

Wieder am Ball: Mo Dräger, hier im Zweikampf mit Erik Thommy (r.).

Wieder am Ball: Mo Dräger, hier im Zweikampf mit Erik Thommy (r.). imago images

Sechs Spiele lang hatte er von der Bank aus zuschauen müssen. Eine lange Zeit für Mo Dräger, die sich durch die Corona-Zwangspause nochmals ausdehnte, allerdings mit einem guten Gedanken im Hinterkopf. "Er hätte auch schon im März in Düsseldorf in der Startelf gestanden", verriet Steffen Baumgart nach der Partie bei Fortuna.

0:0 ging sie aus - eine Punkteteilung, die für Schlusslicht Paderborn gewissermaßen nichts Halbes und nichts Ganzes bedeutete. "Zum Punkt habe ich gemischte Gefühle. Wir hätten einen Gegentreffer kassieren können, aber am Ende auch die Chance zum Sieg", gestand Dräger entsprechend und tröstete sich mit seiner eigenen Rolle: "Für mich war es schön, wieder 90 Minuten zu spielen."

Die Atmosphäre im großen, weitgehend leeren Stadion sei gewöhnungsbedürftig gewesen. "Es hat mich ein wenig an die U-19-Bundesliga erinnert. Wir mussten uns mehr über das Verbale pushen, was uns ganz gut gelungen ist."

Drägers Aufschwung in Ostwestfalen

In Paderborn erlebte der rechte Verteidiger den größten Aufschwung seiner Karriere. Als SCP-Akteur wurde er in den vergangenen Jahren Bundesligaspieler und tunesischer Nationalspieler. Ob für ihn noch weitere positive Dinge in Ostwestfalen hinzukommen - darüber herrscht gleich doppelte Ungewissheit.

Der Klassenerhalt ist acht Spieltage vor Saisonende in weiter Ferne. Und persönlich wird für Dräger die Zukunft zeigen müssen, ob er zum SC Freiburg, dem Klub seiner Geburtsstadt, in dem er ausgebildet wurde, zurückkehrt oder in Paderborn bleibt. Das zweijährige Leihgeschäft der beiden Vereine endet, eine Kaufoption gibt es nicht.

Fokus auf Wettstreit mit Jans

Oder macht er vielleicht etwas ganz anderes? Abwarten. Jetzt heißt es für den 23-Jährigen jedenfalls, Werbung in eigener Sache zu betreiben. Im mannschaftsinternen Wettstreit hinten rechts ist beim SCP der Luxemburger Laurent Jans, ebenfalls ein Leihspieler, der große Rivale. Aktuell scheint Steffen Baumgart Dräger vorne zu sehen, auch wenn er die Personalie offenhält: "Mo hat es in den letzten Wochen im Training gut gemacht, es bleibt aber weiterhin bei einem Zweikampf mit Lolo."

Michael Richter

Bilder zur Partie Fortuna Düsseldorf - SC Paderborn 07