"Wir wollten anders ins Spiel gehen. Es ist nicht verständlich, warum wir so schläfrig gestartet sind. Ich habe aber trotz allem viele Sachen gesehen, die mir gefallen haben. Wenn ich die Elfmeterszene noch einmal sehe - und ich habe jetzt nicht die Eintracht-Brille auf -, dann ist das ein Elfmeter, der sehr schmeichelt. Ich hätte ihn nicht gegeben, auch wenn es jetzt gegen eine andere Mannschaft gewesen wäre. Eine sehr leichte Entscheidung für Gladbach, die uns letztlich den Zahn gezogen hat", haderte Adi Hütter nach dem Spiel bei "Sky".
Hütter: "Die Mannschaft ist intakt"
Unter dem Strich aber war der Sieg der Gladbacher auch für den Coach verdient. "Drei Gegentore sind zu viel. Da müssen wir den Hebel ansetzen und auch Kritik üben", so Hütter, der angesichts der Nähe zu den Abstiegsrängen allerdings keineswegs Alarmstimmung verbreitet. "Ich mache mir keine Sorgen, ich mache mir Gedanken. Die Mannschaft ist intakt, physisch hat man gesehen, dass wir bis zum Schluss alles gegeben haben. Natürlich ist es so, dass unsere Fans uns als zwölfter Mann immer wieder noch eine zweite Luft geben. Aber das ist nun eben nicht so - und es wird in den weiteren Spielen auch so bleiben. Darauf müssen wir uns einstellen, heute ist das nicht so gut gelungen", sagte der Österreicher.
Sein Landsmann Martin Hinteregger sah dies ähnlich: "Gladbach ist ein Topteam. Die ersten Minuten haben wir verschlafen, das kann man sich gegen eine solche Mannschaft nicht erlauben. Man muss auch mal den Gegner loben, auch wenn es ihnen natürlich in die Karten gespielt hat, dass sie gleich mit dem ersten Schuss in Führung gegangen sind. Wir haben aber nach dem 0:2 gut gespielt, haben aber das Anschlusstor nicht früher gemacht", meinte der Abwehrspieler.
Auch Fredi Bobic sah in der Anfangsphase den Schlüssel zur Niederlage: "Die erste Viertelstunde war die Mannschaft noch in der Corona-Pause und hat den Mindestabstand eingehalten. Das ist besonders problematisch, wenn man es im eigenen Strafraum macht. Danach wurde es zumindest zwischenzeitlich ein etwas interessanteres Spiel, auch wenn Gladbach natürlich am Ende verdient gewonnen hat", erklärte der Manager der Eintracht am späten Samstagabend im "Sportstudio" des ZDF.
Trapp hadert mit Elfmeter und mahnt
Eintracht-Keeper Kevin Trapp ärgerte sich insbesondere über die letztlich wohl vorentscheidende Szene in der 73. Minute der Partie - den verwandelten Foulelfmeter von Ramy Bensebaini, den der 29-Jährige beinahe hatte halten können. "Das ist sehr ärgerlich, weil er mir unter dem Körper durchgeht und ich eigentlich schon weiter bin als der Ball. Vor allem, weil es da noch 0:2 stand und wir wenig später das Anschlusstor machen."
Die immer ungemütlichere Tabellenposition der Eintracht ist Trapp natürlich auch nicht entgangen. "Jeder sieht beim Blick auf die Tabelle, dass es noch eng werden kann. Aber wir hatten nach der Hinrunde schon eine ähnliche Situation mit weniger Abstand." Gleichzeitig mahnte er nach dem verpatzten Re-Start: "Wir müssen in der nächsten Woche darüber sprechen. Gladbach hat dieselbe Situation, das kann man nicht als Ausrede nehmen. Das hat nichts mit Publikum zu tun, sondern mit Konzentration."