2. Bundesliga

Nach Internet-Kritik: Sven Mislintat verteidigt Daniel Didavi

Mittelfeldspieler steht wegen Posts in sozialen Medien in der Kritik

Nach Internet-Kritik: Mislintat verteidigt Didavi

Sven Mislintat nahm seinen Spieler Daniel Didavi in Schutz.

Sven Mislintat nahm seinen Spieler Daniel Didavi in Schutz. imago images

Die Demonstrationen vom vergangenen Wochenende mit den wilden Haufen von Impf- und Maskenverweigerern, von Verschwörungstheoretikern und zahlreichen Trittbrettfahrern unter rechten Segeln haben alle noch vor Augen. Ein Thema, das ganz Deutschland bewegt und auch an Didavi nicht vorüberging. Allerdings ließ sich der bekennende Christ und Anhänger von Reggae-Legende Bob Marley in seiner Charaktereigenschaft, alles zu hinterfragen und nichts und niemanden vorzuverurteilen, dazu hinreißen, sich nicht deutlich von so manchem selbst ernannten Querdenker oder Querulanten zu distanzieren. Vielmehr auf Sinn- und Verständnissuche - und damit aufs Glatteis: Sein Post führte dazu, dass einigen VfB-Anhängern der nicht getragene Hut hochging.

Didavi, der sich mit einer Meinungsäußerung in privatem Rahmen, die dann aber ohne Rücksprache öffentlich gemacht wurde, konfrontiert sieht, wird seither auf Twitter und Co. heftig angegangen, als Verschwörungstheoretiker-Versteher beschimpft und obendrein noch in die rechte Ecke gestellt. Völlig unverständlich für den Sportdirektor. "Es steht außer Frage, dass Daniel Didavi absolut niemand ist, der irgendwelchen rechten oder rechtspopulistischen Tendenzen zuzuordnen ist", stellt Mislintat klar. "Sollte das irgendwo so interpretiert worden sein, oder sollte er das nicht vernünftig kommuniziert haben, so kenne ich ihn gut genug, um sagen zu können: Es ist lächerlich, so etwas anzunehmen."

Die Kritik des Sportchefs geht in eine ganz andere Richtung: "Ich glaube, dass das, was auf Twitter passiert, in dieser Thematik grenzwertig ist, weil es nicht das differenziert beschreibt, was Daniel selbst geschrieben hat." Die Folge einer wenig überlegten und dazu noch oberflächlichen Meinung zu einem die ganze Republik bewegenden, spaltenden und hochbrisanten, weil sensiblen Thema. Didavi sei "ohne Wenn und Aber nicht in diese Ecke zu stellen", erklärt Mislintat. "Was ich äußerst scharf verurteile, ist, dass das eine private Nachricht war, an jemanden, der diese öffentlich gemacht hat, ohne Daniel darüber zu informieren."

George Moissidis