Bundesliga

Rouven Schröder: "Wir wissen, dass wir beäugt werden"

Schröders Appell und Mahnung

"Wir wissen, dass wir beäugt werden"

Der Mainzer Sportvorstand Rouven Schröder

Der Mainzer Sportvorstand Rouven Schröder imago images

Denn klar ist angesichts der kritisch geführten gesellschaftlichen Debatte um die Wiederaufnahme des Spielbetriebs: "Wir wissen, dass wir beäugt werden." Was im Positiven wie Negativen nachvollziehbar ist, schließlich versucht sich der Profifußball in einer nie erlebten Situation wie dieser seit Wochen an einer Rückkehr zu so etwas wie Normalität - zu der Geisterspiele und Kontaktbeschränkungen auf unabsehbare Zeit gehören werden.

"Das Konzept wurde viel diskutiert, wir müssen es mit Leben füllen", appelliert Schröder an alle im Fußball, die nun davon profitieren. Von "Demut und Empathie" spricht der 44-Jährige. Der Begriff Demut war zuletzt auch von DFL-Boss Christian Seifert genutzt worden. Angesichts der großen Chance, die Bundesliga und 2. Liga nun durch die Politik erhalten, zu Recht - dass es etwa Bestrebungen gibt, über Satzungsänderungen zu sprechen, die Vorfinanzierung von TV-Geldern einzuschränken, darf man als positives Signal werten. Diese umstrittene Praxis im Milliarden-Business mit seinen astronomischen Gehältern und Ablösesummen hat den ein oder anderen der 36 DFL-Klubs in der Corona-Pause an den Rand der Insolvenz geführt.

Umso wichtiger ist für die Existenz diverser Vereine, dass der Betrieb nun wieder anläuft. Denn bislang wurde lediglich rund ein Drittel der von den Medienpartnern im Voraus gewährten letzten Tranche ausbezahlt, um den klammsten Klubs Liquidität zu geben. Den Rest schüttet die Liga pro absolviertem Spieltag aus. Da darf genau das nicht noch einmal passieren, was am Montag in Berlin passierte, bei Hertha BSC. "Ein Fall Kalou ist nicht zu akzeptieren, es konterkariert das, was wir uns vornehmen", mahnt Schröder und hofft, dass alle verstanden haben.

Benni Hofmann

Von Geister-Derby bis Kalou-Eklat: Die Bundesliga in der Corona-Zeit