Bundesliga

Stimmen zum Re-Start in der Bundesliga

Stimmen zum Re-Start in der Bundesliga

"Wir dürfen wieder Fußball spielen!"

Voller Vorfreude: Horst Heldt.

Voller Vorfreude: Horst Heldt. imago images

Horst Heldt (Geschäftsführer 1. FC Köln): "Wir sind immer noch in einer schwierigen Situation als Gesellschaft im Kampf gegen die Pandemie. Trotzdem überwiegt bei uns allen ein Gefühl der Erleichterung und Vorfreude: Wir dürfen wieder Fußball spielen! Das ist weit mehr als unser Job, das ist unsere Leidenschaft, und ich kann es - bei allem Bedauern über die Einschränkungen - kaum erwarten, wenn es wieder um Punkte für den FC, für unsere Fans und unsere Stadt geht."

Fritz Keller (DFB-Präsident): "Wir gehen davon aus, dass in diese Öffnung neben der Bundesliga und 2. Bundesliga auch unter dem Aspekt der Gleichbehandlung von Berufsfußballerinnen und -fußballern ebenso die unter dem Dach des DFB organisierten Profispielklassen der 3. Liga und der Frauen-Bundesliga sowie der DFB-Pokalwettbewerb grundsätzlich eingeschlossen sind, zumal das gemeinsam von DFB und DFL erarbeitete Hygienekonzept selbstverständlich auch dort vollumfänglich umgesetzt wird. Ein gutes Zeichen für den Breitensport ist auch die schrittweise geplante Öffnung der Freiluftsportanlagen, die unseren Amateurvereinen die Möglichkeit gibt, den Trainingsbetrieb unter Auflagen und in Kleingruppen nach und nach wieder aufzunehmen."

Werder kontra Frühstart

Frank Baumann (Geschäftsführer Werder Bremen): " Für uns als Werder Bremen ist es nun sehr wichtig, schnellstmöglich das Mannschaftstraining wiederaufzunehmen, da wir bislang aufgrund der behördlichen Vorgaben lediglich in Vierergruppen trainieren konnten. Zur Gewöhnung an den Wettkampf nach rund zwei Monaten Wettkampfpause und zur Einschränkung eines Verletzungsrisikos bei den Spielern, die durch die Vielzahl der Partien in einem sehr knappen Zeitraum sehr stark beansprucht werden, werden wir uns dafür einsetzen, dass die Bundesliga am 23. Mai fortgesetzt wird. Wir folgen hier auch den Empfehlungen, die an die Politik gegeben worden sind und die ein rund zweiwöchiges Mannschaftstraining vor dem Saisonstart vorsahen. Ein früherer Start der Liga würde für uns einen deutlichen Wettbewerbsnachteil darstellen, da an anderen Standorten bereits seit Wochen in zum Teil deutlich größeren Gruppen als in Bremen trainiert werden konnte. Im Sinne der Integrität des Wettbewerbs werben wir dafür, die Saison erst nach einem zweiwöchigen Mannschaftstraining wieder zu beginnen."

Rummenigge: "Ich appelliere an alle Beteiligten"

Karl-Heinz Rummenigge (Vorstandsvorsitzender bei Bayern München): "Wir freuen uns nun darauf, idealerweise schon ab Mitte Mai den Spielbetrieb wieder aufnehmen zu können. Damit ist gewährleistet, dass die sportlichen Entscheidungen auf dem Platz und nicht am grünen Tisch fallen. Ich möchte mich ausdrücklich bei der DFL und bei der Task Force Medizin für das hervorragende organisatorische und medizinische Konzept bedanken. Ich appelliere an alle Beteiligten, die Vorgaben dieser Konzepte, die die Grundlage zur Wiederaufnahme des Spielbetriebes sind, vorbildlich und extrem diszipliniert zu befolgen."

Schmadtke: "Ich würde den Frühstart am 16. Mai präferieren"

Jörg Schmadtke (Geschäftsführer VfL Wolfsburg): "Ich bin froh für die Möglichkeit, die uns die Politik gibt, unsere Liga zu restarten. Es ist existenziell wichtig für die Liga, damit sie so weiterbestehen kann, wie sie aktuell ausschaut. Dass wir den Wettbewerb ohne Zuschauer wiederaufnehmen können, ist ein gutes Zeichen dahingehend, dass wir in der Verantwortung stehen, die Dinge möglichst gut umzusetzen und wir selbst die Möglichkeit haben, unseren Fortbestand voranzutreiben. Ich würde den Frühstart am 16. Mai präferieren. Wir wollen Spiele ohne Zuschauer stattfinden lassen, weil es um die Wirtschaftlichkeit geht. Wenn man weiß, dass jeder Wochen-Spieltag Geld kostet, würde ich so früh wie möglich anfangen. Auch in dem Wissen, dass wir aus sportlicher Sicht lieber etwas später starten würden."

Oliver Mintzlaff Geschäftsführer RB Leipzig): "Es gibt keinen Grund dafür, länger zu warten. Ich gehe da auch nicht von einer großen Diskussion in der Mitgliederversammlung aus. Wir sollten am 15. Mai starten. "Wir haben alle Vorkehrungen getroffen. Die Spieler sind heiß darauf, dass es wieder losgeht."

Michael Preetz (Manager Hertha BSC): "Das ist eine gute Nachricht für die Bundesliga. Denn die Spiele sind letztlich das, wofür wir tagtäglich trainieren. Diese positive Entscheidung hat zum einen für die Vereine sehr bedeutsame wirtschaftliche Aspekte. Dazu kommt, dass Bundesliga-Spiele zudem für viele Menschen neben der Öffnung von Geschäften, Restaurants, Kitas oder Schulen auch einen weiteren kleinen Schritt zurück in die Normalität bedeuten können."

Hans-Joachim Watzke (BVB-Geschäftsführer): "Viele Branchen fahren langsam und unter Einhaltung strenger Regeln nun wieder hoch, das gilt auch für den Berufsfußball. Im Rahmen dessen sind wir uns bei Borussia Dortmund einer großen Verantwortung bewusst. Wir werden - im Wissen darum, dass es keine Garantien gibt - alles versuchen, um eine möglichst hohe Sicherheit zu gewährleisten, dass es zu keinen neuen Infektionen bei Spielern und deren Familien kommt. Vor leeren Rängen spielen zu müssen, ist gerade für einen Verein wie den BVB, der aus der Leidenschaft seiner Fans im Stadion viel Kraft zieht, eine enorme Herausforderung. Die Bundesliga so lange ruhen zu lassen, bis wieder Zuschauer in die Stadien dürfen, wäre für die Vereine wirtschaftlich allerdings nicht durchzuhalten gewesen."

Seifert: "Mein Dank gilt den politischen Entscheidungsträgern aus Bund und Ländern"

Christian Seifert (Geschäftsführer und Sprecher des DFL-Präsidiums): "Die heutige Entscheidung ist eine gute Nachricht für die Bundesliga und die 2. Bundesliga. Sie ist verbunden mit einer großen Verantwortung für die Clubs und ihre Angestellten, die medizinischen und organisatorischen Vorgaben diszipliniert umzusetzen. Spiele ohne Stadion-Zuschauer sind für niemanden eine ideale Lösung. Es ist in einer für einige Clubs existenzbedrohenden Krise allerdings die einzige Möglichkeit, den Fortbestand der Ligen in ihrer jetzigen Form zu bewahren. Mein Dank gilt an diesem Tag den politischen Entscheidungsträgern aus Bund und Ländern für ihr Vertrauen."

Allen muss klar sein, dass dieser Re-Start auch der unbedingte Anstoß einer Debatte über die Neuausrichtung des systematisch aus dem Ruder gelaufenen Profi-Fußballs sein muss.

Oke Göttlich (Präsident FC St. Pauli)

Fabian Wohlgemuth (Paderborns Geschäftsführer Sport): "Wir freuen uns sehr über die Entscheidung der Politik, den Wiedereinstieg in den Spielbetrieb der Bundesliga und der 2. Bundesliga zu ermöglichen. Die Deutsche Fußball Liga (DFL) hat ein überzeugendes Konzept entwickelt, das eine sehr gute Grundlage für einen Ligabetrieb unter Berücksichtigung strenger Hygiene- und Verhaltensregeln darstellt. Wir haben uns beim SC Paderborn 07 stets an diesen Vorgaben orientiert und fühlen uns auch durch die jüngsten Testergebnisse unserer Spieler und Betreuer bestätigt. Nun ist es die zentrale Aufgabe, das Infektionsrisiko innerhalb und außerhalb unseres Trainingszentrums so gering wie möglich zu halten. Wir haben dazu bereits vor Wochen umfangreiche Maßnahmen entwickelt, die wir stets überprüfen und verfeinern. Dabei kommt einem intensiven Austausch aller Spieler und sonstigen Beteiligten sowie einer qualifizierten Unterweisung auch durch unseren Hygienebeauftragten große Bedeutung zu."

Röttgermann: "Es wird Zeit für klare Entschlüsse"

Thomas Röttgermann (Vorstandsvorsitzender Fortuna Düsseldorf): "Nach über acht Wochen ist diese positive Nachricht ein sehr wichtiges Signal. Die Mannschaften haben jetzt wieder ein Ziel, auf das sie hinarbeiten können, und durch die nun planbareren TV-Einnahmen steigen die uns treffenden finanziellen Herausforderungen nicht noch weiter. Bezüglich der morgen stattfindenden DFL-Versammlung erwarte ich nun auch die genaue Datierung des Neustarts und den genauen Spielplan. Es wird Zeit für klare Entschlüsse."

Minge: "Fußball ist ohne Wenn und Aber eine Publikumssportart"

Ralf Minge (Dynamo Dresdens Geschäftsführer Sport): "Wir werden uns mit dieser Entscheidung anfreunden müssen, denn es gibt derzeit keine mehrheitsfähige Alternative zu Geisterspielen unter den Klubvertretern. Fußball ist ohne Wenn und Aber eine Publikumssportart. Das wird schon bald dem Letzten bewusst, der das bisher in Zweifel gezogen hat. Wir sind als Verein geisterspielerprobt und können deshalb sagen: Was da in den kommenden Wochen auf uns wartet, wird nicht annähernd die Faszination des Fußballs entfalten können, die wir an diesem Sport so lieben. Ab morgen richtet sich unser Blick dann nach vorn, denn wir wollen mit dem Klassenerhalt 2020 unser sportliches Ziel in dieser Saison auch unter diesen besonderen Voraussetzungen erreichen."

Thomas Hitzlsperger (Vorstandsvorsitzender VfB Stuttgart): "Wir haben immer betont, welche Bedeutung die Fortsetzung der Saison für den Fußball hat. Dementsprechend froh sind wir über die getroffene Entscheidung. Gleichzeitig wissen wir, welche Verantwortung mit der Wiederaufnahme des Spielbetriebs einhergeht. Dieser Verantwortung wollen und werden wir gerecht werden und weiterhin sehr genau auf die Einhaltung der vorgegebenen Richtlinien achten."

Hans-Peter Villi (Vorsitzender des Präsidiums und Vorstandsvorsitzender des VfL Bochum): "Wir sind uns darüber im Klaren, dass es seitens der Politik ein großer Vertrauensvorschuss ist, wofür wir dankbar sind. Der VfL wird alles unternehmen, um die Spiele, an denen wir beteiligt sind, unter Einhaltung sämtlicher geltender Hygiene- und Gesundheitsregeln bestmöglich durchzuführen. Die oberste Prämisse ist natürlich, gesund zu bleiben und die Gesundheit zu schützen. Darüber hinaus verfolgen wir weiterhin das Ziel, den Klassenerhalt zu schaffen. Wir sind bereit, uns diesen Herausforderungen zu stellen und sie erfolgreich zu bewältigen."

Alexander Jobst (Marketing- und Kommunikationsvorstand des FC Schalke): "Den heute enthaltenen positiven Entscheid der Politik und somit das Vertrauen in das DFL-Hygiene- und Schutzkonzept nehmen wir mit größter Sorgfalt an. Für Schalke 04 heißt das enormes Verantwortungsbewusstsein für alle Beteiligten rund um den Spielbetrieb. Wir sind bereit."

Oke Göttlich (Präsident FC St. Pauli): "Allen muss klar sein, dass dieser Re-Start auch der unbedingte Anstoß einer Debatte über die Neuausrichtung des systematisch aus dem Ruder gelaufenen Profi-Fußballs sein muss. Spiele ohne Fans bieten in allen Facetten ein gruseliges Bild, was wir alle im puren Marktglauben aus diesem Spiel gemacht haben."

tru

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