Bundesliga

Rolfes fordert Selbstkritik: "Warum gibt es dieses Bild?"

Leverkusens Sportdirektor spricht über Glaubwürdigkeitsproblem

Rolfes fordert Selbstkritik: "Warum gibt es dieses Bild?"

Simon Rolfes bestritt zu seiner aktiven Zeit 288 Bundesliga-Partien und 26 Länderspiele.

Simon Rolfes bestritt zu seiner aktiven Zeit 288 Bundesliga-Partien und 26 Länderspiele. imago images

Anlass ist die öffentliche Debatte um die Saison-Fortsetzung in der Bundesliga. "Obwohl viele Klubs schon erhebliche soziale Beiträge leisten, hat es momentan trotzdem den Anschein, als würde der Fußball in einer Parallelgesellschaft leben", sagte Rolfes dem "Kölner Stadt-Anzeiger". Die Klubs seien entsprechend in der Pflicht, diesem Eindruck entgegenzuwirken. "Da müssen wir uns kritisch hinterfragen: Warum gibt es dieses Bild? Wir müssen intensiv daran arbeiten, damit unsere Glaubwürdigkeit in der Gesellschaft wieder wächst."

Den Ursprung des Problems sieht der 38-Jährige nicht in den hohen Ablösesummen. Bei diesen "profitieren am Ende auch die Ausbildungsvereine über Ausbildungsentschädigungen und Solidaritätsbeiträge", so Rolfes. Vielmehr kritisiert er die Personal- und Beraterkosten: "Verträge sind über mehrere Jahre abgeschlossen. Das Geld geht, anders als bei den Ablösesummen, aus dem System heraus."

"Das würde die Solidität der Klubs stärken"

Die Lösung des Problems sei aber auch keine Gehaltsobergrenze, wie sie zuletzt auch von DFL-Chef Christian Seifert ins Gespräch gebracht worden ist. "Nur ein bestimmter Anteil des Umsatzes darf für Personalkosten ausgegeben werden", lautet Rolfes' Ansatz. "Das würde die Solidität der Klubs stärken." Finanzielle Probleme in Krisenzeiten, wie jetzt im Zuge der Corona-Krise, seien so einfacher abzufangen.

pau/sid