Die Corona-Pandemie hält die Welt im Griff. Abwehrspieler Ludwig Augustinsson bereitet sich im Kleingruppentraining des SV Werder auf die Fortsetzung der Bundesligasaison und den Abstiegskampf mit Bremen vor. In einem Pressetalk auf Werder-TV beantwortete der Schwede von Journalisten eingesandte Fragen und sprach über...
... den Sonderweg in seiner Heimat Schweden in der Corona-Krise: "Sie machen es ganz anders als alle anderen. Es ist aber schwierig für mich zu sagen, welcher Weg der bessere ist. Es wird sich erst im Nachhinein zeigen."
... den Kontakt mit seiner Familie in Schweden: "Ich stehe jeden Tag in Kontakt mit ihnen. Ich bin glücklich, es geht allen gut. Ich kann aber nicht eben mal hinfliegen wie sonst. Zuletzt war ich Anfang Januar in Schweden. Wir versuchen nun anders zu kommunizieren. So gibt es schon mal via iPad ein gemeinsames Abendessen mit Videokonferenz."
... die Überlegungen in Schweden, ab Juni wieder vor Zuschauern Fußball zu spielen: "Wenn man bedenkt, dass die großen Klubs in Schweden auch vor 25.000 Zuschauern spielen, kann ich es mir nicht richtig vorstellen. Aber man muss es abwarten. In Deutschland halte ich Spiele mit Zuschauern noch in diesem Jahr nicht für realistisch."
Natürlich gibt es das Risiko, dass man in den Zweikampf mit jemandem geht, der dieses Virus hat.
Ludwig Augustinsson
... Gespräche innerhalb des Teams über gesundheitliche Risiken, wenn man wieder Bundesliga-Spiele bestreitet: "Ich persönlich bin nicht so besorgt, auch wenn ich Respekt vor dem Virus habe. Mit anderen habe ich nicht darüber gesprochen. Wir trainieren aber auch nur mit vier Mann, mit allzu vielen Kollegen habe ich also gar nicht so viel Kontakt. Aber natürlich gibt es das Risiko, dass man in den Zweikampf mit jemandem geht, der dieses Virus hat."
... Masken tragen im Spiel: "Wenn es beschlossen werden sollte, dann müssen wir es machen. Aber ich halte es nicht für realistisch, man bekommt einfach schlecht Luft."
... einen Bundesliga-Re-Start am 9. Mai: "Es ist Sache der Regierung. Wenn sie es so entscheiden, dann haben wir darauf vorbereitet zu sein. Es wäre aber hart, weil wir noch nicht so richtig trainieren konnten. Es ist wirklich schwierig, unter diesen Umständen (Kleingruppentraining, d. Red.) die bestmögliche Fitness zu erreichen."
... Konzentration auf den Abstiegskampf in Zeiten einer Pandemie: "Vor allem am Anfang war es sehr schwierig. Es gab und gibt eine große Ungewissheit. Was wird passieren? Wie lange wird es dauern? In den letzten Wochen habe ich die Lage zwar weiter verfolgt, aber auch versucht, so professionell wie möglich zu sein, mich auf den Job zu konzentrieren und auch nicht zu viel zu grübeln."
... Erfahrungen mit Spielen ohne Zuschauer: "In Schweden habe ich zumindest schon vor sehr wenigen Zuschauern gespielt, vielleicht nur ein paar Hundert. Das fühlt sich schon sehr leer an. Aber vor überhaupt keinen Zuschauern, das wird ein außergewöhnliches Gefühl. Man kann auch alles hören, auch was der gegnerische Trainer sagt zum Beispiel. Eine sehr spezielle Situation. Aber der Tag, an dem die Fans zurückkehren, das wird ein unglaublicher Tag!"