Bundesliga

Angebot an DFL: Tönnies bietet seine Labors für Corona-Tests an

Bundesliga benötigt etwa 20.000 Tests für neun Spieltage

Angebot an DFL: Tönnies bietet seine Labors für Corona-Tests an

Stellt seine Labore zur Verfügung: Schalke-Aufsichtsratschef und Fleischfabrikant Clemens Tönnies.

Stellt seine Labore zur Verfügung: Schalke-Aufsichtsratschef und Fleischfabrikant Clemens Tönnies.

Die Bundesliga hat noch neun ausstehende Spieltage, um die Saison zu einem kontrollierten Ende zu bringen. Rund 20.000 Tests auf das Coronavirus sollen dafür nötig sein. Doch ist das gesellschaftlich vertretbar? Die DFL wird in ihrer "Task Force Sportmedizin/Sonderspielbetrieb", deren Vorsitz Prof. Dr. med. Tim Meyer (ärztlicher Direktor des Instituts für Sport- und Präventivmedizin an der Universität des Saarlandes und zugleich Arzt der deutschen Nationalmannschaft) hat, verschiedene Szenarien durchgehen und bekommt jetzt womöglich Hilfe aus Gelsenkirchen.

Schalke-Aufsichtsratschef und Fleischfabrikant Clemens Tönnies möchte in seinem Firmenlabor künftig Corona-Tests durchführen lassen und hat entsprechende Unterstützung der DFL bereits angeboten. "Es gab einen Austausch. Die Entscheidung liegt nun bei der DFL", sagte Tönnies der Deutschen Presse-Agentur: Falls die DFL genug Testkapazitäten habe, wolle er die Kapazitäten in seiner Firma der Öffentlichkeit zur Verfügung stellen.

Mit der DFL habe es "erste Überlegungen zur Nutzung gegeben, ob ein Einsatz sinnvoll wäre", sagte ein Unternehmenssprecher gegenüber dem "Westfalen-Blatt". "Bislang werden unsere Laborkapazitäten aber noch nicht in Anspruch genommen."

Schweineblut oder Menschenblut? "Das System ist dasselbe"

In seinem Labor seien 180.000 bis 200.000 Tests pro Monat umsetzbar, versicherte Tönnies. In jedem Fall seien dort Corona-Tests an Menschen möglich, auch wenn in seinem Labor sonst Schweineblut untersucht wird. "Das ist kein Problem", versicherte Tönnies: "Das System ist dasselbe." Natürlich werde sein Unternehmen dafür aber mit Human-Medizinern zusammenarbeiten. Geld verdienen wolle er damit in dieser Notsituation nicht, unterstrich der 63-Jährige.

Um die Sicherheit bei den möglicherweise bevorstehenden Geisterspielen zu garantieren, erwägt die DFL, Spieler, Trainer und Mitglieder der Funktions-Teams alle drei Tage mit einem Schnelltest auf Corona zu testen.

Doch zunächst müsste die Politik grünes Licht geben, ehe der Spielbetrieb wieder aufgenommen werden könnte. Die Mitgliederversammlung der DFL wurde zuletzt auf den 23. April vertagt.

tru/dpa

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