Bundesliga

Union Berlin: Profis trainieren - Fans wollen spendieren

Anhänger organisieren Verzicht auf Ticketgelder

Union-Profis trainieren - Fans wollen spendieren

Zurück nach der Trainingspause: Union-Coach Urs Fischer.

Zurück nach der Trainingspause: Union-Coach Urs Fischer. picture alliance

Der frühe Vogel fängt den Wurm. Am heutigen Dienstag begann das Training beim 1. FC Union bereits um 8 Uhr. Über den ganzen Tag verteilt - bis ungefähr 16 Uhr - wird wie schon am Montag in kleinen Gruppen mit maximal fünf Spielern gearbeitet. Der Ball ist bei den Laufübungen noch nicht dabei. Es stehen wie schon am Montag Tests an.

Auf dem Prüfstand steht die Leistungsfähigkeit der Profis nach über drei Wochen ohne Mannschaftstraining. Gecheckt wurde zu Wochenbeginn auch die Gesundheit der Trainer, Betreuer und Spieler - inklusive Blutabnahme und Corona-Test. Am Mittwoch soll es wieder "reguläres" Training geben, wie es auf der Homepage des Vereins heißt. Aber an echtes Mannschaftstraining wird auch dann nicht zu denken sein. Die Eisernen tasten sich langsam im Rahmen der Vorgaben der Behörden voran.

Anhänger organisieren Unterstützung - und verzichten

Die Fans des Vereins werden in nächster Zeit wegen der Abstandsregel beziehungsweise Infektionsgefahr wohl weder ein Training noch ein Spiel live sehen können. Die aktiven Anhänger wollen dennoch ihren Beitrag in der Corona-Krise leisten - zu Gunsten der Allgemeinheit und des Vereins.

Die Szene Köpenick organisiert bereits in der Nähe des Bahnhofs Köpenick einen Gabenzaun und die Produktion von Stoffmasken für das Gesicht. Am Montag schlossen sich zudem über 60 eingetragene Union-Fanclubs dem Vorschlag der Wildauer Kickers an, auf eine anteilige Rückerstattung von Dauerkarten und Erstattung bereits erworbener Tageskarten zu verzichten.

Die Fanclubs hoffen, dass auch unorganisierte Anhänger dem Beispiel folgen werden. "Wir Unioner sind in der Vergangenheit aus jeder Krise gestärkt hervorgegangen. Wir haben, als wir es mussten, geblutet für Union. Wir haben, als uns niemand mehr helfen wollte, unser Stadion mit unseren eigenen Händen erbaut", heißt es in dem Aufruf. "Und jedes Mal ist unsere große Familie ein Stück mehr zusammengewachsen. Lasst uns nun gemeinsam die Auswirkungen von Corona minimieren! Werde auch du Teil einer neuen, einer weiteren Union-Story für unsere rot-weißen Geschichtsbücher!"

Matthias Koch

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