Bundesliga

FC Bayern: Klarer Trend gegen einen Sané-Wechsel

Timo Werner weiter im Blick

FC Bayern: Klarer Trend gegen einen Sané-Wechsel

In der Gunst der Münchner gefallen: Leroy Sané von Manchester City.

In der Gunst der Münchner gefallen: Leroy Sané von Manchester City. imago images

Die Ansage kam von Karl-Heinz Rummenigge höchstpersönlich: Zurzeit werde allein mit dem vorhandenen Personal über eine weitere Zusammenarbeit gesprochen. Mögliche Neuzugänge würden wegen der Corona-Krise nicht konkretisiert, zu ungewiss erscheint die derzeitige sportliche und finanzielle Lage. Rummenigge und Vorstandskollege Oliver Kahn erwarten ein Absinken der Ablösesummen.

Identifikation statt Söldnertum, Ambitionen statt Stargehabe

Der seit langem diskutierte Name des Nationalspielers Leroy Sané (24) steht bei der Zukunftsplanung seit Monaten im Fokus. Allerdings dröhnen an der Säbener Straße mittlerweile die Zweifel an der Mentalität dieses fußballerisch durchaus befähigten Angreifers immer lauter. Gerade innere Werte, und hier vor allem Charakter, wollen die Münchner Verantwortlichen bei Neuzugängen als wesentliche Einstellungsbedingung sehen: die absolute Identifikation mit dem Verein statt geldgetriebenes Söldnertum; die totale Bereitschaft zum Teamwork und fußballspezifische Ambitionen statt ichbezogenes Stargehabe.

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Zudem macht es FCB-Verantwortliche nachdenklich und skeptisch, dass Sané nach seinem Beraterwechsel zu Jahresbeginn 2020 plötzlich sein zweimaliges Ja, das er dem FC Bayern im Jahr 2019 vorab gegeben hatte, stornierte und neue Verhandlungen anstrebte. Soll der FC Bayern unter diesen Voraussetzungen eine enorme Millionensumme für Sanés Freikauf aus der bis 2021 gültigen Anstellung bei Manchester City investieren? Und selbst wenn sich der Preis erheblich reduzieren sollte - auf 80, 60 oder 50 Millionen Euro? -, wäre ein großer Teil des vorgesehenen Münchner Investitionsvolumens aufgebraucht, zumal Sané zu den Spitzenverdienern gehören würde. Der Rahmen für andere Neue wäre also eingeengt, zum Beispiel für einen Offensivmann wie Timo Werner (24) vom Meisterschaftskonkurrenten RB Leipzig.

Der aktuelle Trend richtet sich klar gegen Sané - umso mehr, als dessen Lust auf einen Wechsel nach München, so verlautet aus seinem Umfeld, immer mehr schwindet, nachdem es damit - entgegen seiner Hoffnung - im Sommer 2019 und zur Winterpause nicht geklappt habe.

Und Werner?

Die Kontakte zum RB-Goalgetter Werner sind noch nicht komplett erloschen, nachdem sich im Sommer 2019 sportliche Skepsis des Sportdirektors Hasan Salihamidzic und Ex-Trainers Niko Kovac gegenüber Werner nicht ausräumen ließ. Rummenigge und Ehrenpräsident Uli Hoeneß beugten sich damals dieser Meinung, obwohl sie für einen Verpflichtung Werners, obendrein für erträgliche 25 Millionen Euro, waren. Auch der damalige Kovac-Assistent Hansi Flick, jetziger Cheftrainer der Münchner, fand (und findet) Werner gut und brauchbar, sportlich wie menschlich.

Bei Werner ist zudem klar, dass über die Transferentschädigung nicht verhandelt werden muss, weil sie per Klausel auf einen Betrag zwischen 50 und 60 Millionen Euro fixiert ist. Taktisch böte Werner zudem den Vorteil, dass er notfalls Robert Lewandowski in der Sturmmitte ersetzen könnte.

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Karlheinz Wild

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