Nur einen Steinwurf von der Arena entfernt entsteht derzeit für etwa 35 Millionen Euro das neue Profi-Camp der Eintracht, bis Jahresende sollen die Bauarbeiten abgeschlossen werden. Die neue Heimat der Lizenzspieler und der Geschäftsstelle wird ebenso wie die Trainingsplätze und das Stadion selbst Teil des Deutsche-Bank-Park sein. "Im Mittelpunkt steht das Stadion mit Konzerten, Business-Veranstaltungen und ganz besonders den Heimspielen von Eintracht Frankfurt. Das ist das Rückgrat der gesamten Vereinbarung und wird den Kern der Partnerschaft mit der Deutschen Bank bilden", erklärt Hellmann. Der Vorstand kündigt darüber hinaus "zahlreiche Initiativen" im Freizeit- und Breitensport an, die auf dem Gelände stattfinden sollen. Als Beispiel erwähnt er Laufveranstaltungen.
Stadt Frankfurt finanziert Ausbau auf 60.000 Plätze
Als dritten Baustein der Zusammenarbeit nennt Hellmann "das neue Digitalzentrum". Schon vor geraumer Zeit gab die Eintracht bekannt, etwa 30 Millionen Euro in die Digitalisierung der Arena investieren zu wollen - Hellmann spricht von einem "digitalen Leuchtturm". Die Stadt Frankfurt wird im Gegenzug den Ausbau des Stadions von derzeit 51.500 auf 60.000 Plätze finanzieren. Gemeinsam mit der Deutschen Bank wird nun ein digitales Bezahlsystem entwickelt, das "nicht nur im Stadion Anwendung findet, sondern auch darüber hinaus in der Wirtschaftswelt". Was der Vorstand bereits auf der Mitgliederversammlung im Januar ankündigte, dürfte viele Fans besonders freuen: Mittelfristig wird der von den Anhängern auch weiterhin liebevoll Waldstadion genannte Deutsche-Bank-Park in den Vereinsfarben schwarz, rot und weiß erscheinen. Die Aufgänge im Stadion sollen weiß werden, die Sitze schwarz und eventuell ebenfalls weiß, hinzu kommen rote Lichtelemente. Peu à peu sollen diese dekorierenden Maßnahmen umgesetzt werden, neue Sitze gibt es voraussichtlich erst im Rahmen des Stadionausbaus, der während der WM in Kater 2022 stattfinden soll.
Vertragslaufzeit und "Idee des Parkcharakters" gaben den Ausschlag
Gespräche wurden seit dem vergangenen Herbst nicht nur mit der Deutschen Bank, sondern auch mit dem bisherigen Namenssponsor Commerzbank sowie einem dritten Interessenten geführt. Den Ausschlag für die Deutsche Bank gab laut Hellmann einerseits die lange Vertragslaufzeit über sieben Jahre, die für eine "enorme Planungssicherheit" sorgt, aber auch die "Idee des Parkcharakters, viel mehr Sport abzubilden als den Profifußball". Was den Marketing-Vorstand besonders erfreut: "Alle vor der Corona-Krise gemachten Zusagen sind eingehalten worden. Die Deutsche Bank hält ihr Wort, das will ich hervorheben. Diese Verbindlichkeit und Verlässlichkeit ist Ausdruck einer klaren Haltung des Managements." Für das Sponsoring erhält die Eintracht bis 2027 etwa 38 Millionen Euro. In der derzeitigen Krise sieht Hellmann die Partnerschaft als ein "Signal, dass es auch nach der Corona-Krise weitergeht und Gelegenheiten geben wird, zu denen Menschen zusammenkommen und gemeinsam Sport und Konzertveranstaltungen beiwohnen werden".
