Bundesliga

"Schritt nach vorne": Brandt freut sich über Zweier-Training beim BVB

Der Mittelfeldspieler über seinen Gasgrill und die Sehnsucht nach Normalität

"Schritt nach vorne": Brandt freut sich über Zweier-Training beim BVB

Freut sich, wieder auf dem Trainingsplatz zu stehen: Julian Brandt.

Freut sich, wieder auf dem Trainingsplatz zu stehen: Julian Brandt. imago images

Vorausschauendes Handeln - das ist auf dem Fußballplatz wichtig, aber auch im echten Leben. Julian Brandt beherrscht es. Und so orderte der Profi von Borussia Dortmund, bevor die Corona-Krise losging, einen Gasgrill für den heimischen Balkon, um sich die Zeit während der Zwangspause zu vertreiben. "Damit habe ich mich in den vergangenen ein, zwei Wochen selbst zum Grillmeister ausgebildet. Es gab unter anderem Burger - die waren richtig gut", berichtet der Mittelfeldspieler im Podcast von Borussia Dortmund.

Trotz des neuen Hobbys ist der 23-Jährige froh, dass er seit Montag wieder auf dem Platz stehen kann - wenn auch in stark eingeschränkter Form im Vergleich zum regulären Trainingsbetrieb. Derzeit wird beim BVB unter Berücksichtigung der Abstandsregeln nur in Zweiergruppen trainiert. Die einzelnen Gruppen erscheinen zeitversetzt auf dem Klubgelände und trainieren in unterschiedlichen Bereichen. Geduscht wird in der Regel zuhause, nicht - wie sonst üblich - direkt vor Ort nach dem Training.

"Für mich ist das definitiv ein Schritt nach vorne", sagt Brandt, der gemeinsam mit Nachwuchsprofi Tobias Raschl eine Trainingsgruppe bildet. "Es ist schon ein Unterschied, ob du eine Stunde alleine zuhause trainierst oder zwei Stunden unter Anleitung auf dem Klubgelände. Dort ist es viel intensiver, du hast viel mehr Möglichkeiten, du kannst auch mal was mit dem Ball machen. Zuhause geht das zwar auch - aber dann würde ich alle Gläser kaputtschießen."

Brandt vermisst soziale Kontakte - insbesondere Reus

Dennoch sehnt sich Brandt nach Normalität, wenngleich er natürlich weiß, dass es bis dahin noch ein weiter Weg ist. Das Quatschen mit den Kollegen fehle, ebenso die Möglichkeit, einfach mal mit einem Kumpel einen Kaffee trinken zu gehen. "Das vermisse ich, aber so geht es sicher vielen, die aktuell zuhause sein müssen. Gerade für Senioren beispielsweise ist es ja elementar wichtig, sich mit ihren Kindern und Enkeln zu unterhalten", sagt Brandt, der teamintern insbesondere seinen Kabinensitznachbarn Marco Reus vermisst: "Marco hat mich schon oft genervt, das fehlt mir ein bisschen. Er ist ein Spinner, wir versuchen uns immer, bei Laune zu halten."

Für die Zukunft hat der Nationalspieler einen klaren Wunsch, sagt er im BVB-Podcast: "Am liebsten wäre mir, dass bald jeder wieder in seinen Alltag zurückkehren kann und dass niemand mehr Angst vor Existenzlosigkeit haben muss. Und für uns Fußballer wünsche ich mir - und das ist Meckern auf hohem Niveau - dass wir wieder spielen können, denn wir machen unser ganzes Leben nichts anderes, am liebsten natürlich vor einer vollen Kulisse. Aber wir müssen auch alle akzeptieren, dass das im Moment nicht geht."

Matthias Dersch

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