Bochum und Sandhausen stecken mitten im Abstiegskampf. Der VfL (6/10/9, 28 Punkte) hat als Tabellen-15. nur drei Punkte Vorsprung auf den Relegationsrang. Das Polster beim auf Rang 13 stehenden SVS beträgt vier Zähler. Eine wichtige Waffe bei der Mission Klassenerhalt ist die jeweilige Stärke bei Standards.
Blums feines Füßchen
Bochum traf bereits 19-mal nach ruhenden Bällen - so oft wie kein anderer Zweitligist. Achtmal klingelte es nach Ecken, einmal nach einem Freistoß, siebenmal durch einen Elfmeter und dreimal nach einem Einwurf. Als Spezialist für derartige Szenen erwies sich Sommer-Neuzugang Danny Blum. Der 29-Jährige mit dem feinen linken Fuß war in zehn Standard-Tore des VfL involviert. Auf eine derart hohe Anzahl kommt ligaweit nur Marvin Wanitzek vom Karlsruher SC, der ebenfalls an zehn Standard-Treffern beteiligt war.
Spezialist Paqarada - Abnehmer Behrens
Sandhausen war 16-mal nach ruhenden Bällen erfolgreich - der dritthöchste Wert nach Bochum und Spitzenreiter Arminia Bielefeld (17). Auf diesen Wert kommt der SVS aufgrund von zwei direkt verwandelten Freistößen, sechs Elfmetern, einem Elfmeter-Nachschuss, sechs Ecken und einem Einwurf. Der Spezialist im weiß-schwarzen Trikot trägt die Nummer 19: Linksverteidiger Leart Paqarada leitete sieben Standard-Tore ein. Das bedeutet Platz vier in der 2. Liga, nach Blum, Wanitzek (beide zehn), Johannes Geis (neun, 1. FC Nürnberg) und gleichauf mit Sonny Kittel (HSV) und Marcel Hartel (Bielefeld). Zudem weiß Sandhausen mit Kevin Behrens das Kopfball-Ungeheuer der 2. Liga in seinen Reihen: Der 1,84 Meter große Stürmer führt im Unterhaus mit sechs Kopfball-Treffern.
Gefährliche Abhängigkeit
Auffällig ist jedoch auch die Abhängigkeit der beiden Keller-Klubs von ruhenden Bällen. Kurioserweise ist der SVS das einzige Team der Liga, das mehr Tore nach Standards erzielte (16) als aus dem Spiel heraus (14). Die Kurpfälzer erzielten also 53,3 Prozent ihrer Treffer nach Standardsituationen. Ähnlich hoch ist dieser Prozentsatz auch bei Bochum, das 19 von 40 Toren nach ruhenden Bällen verbuchte - stolze 47,5 Prozent.
Kaum auszudenken, was passiert, wenn sich die jeweiligen Gegner auf besagte Standards einstellen. Sowohl der Revierklub als auch die Jungs vom Hardtwald sollten ihre Toreproduktion in der Rest-Rückrunde breiter aufstellen.