Bundesliga

Mainz-Trainer Beierlorzer: "Das ist etwas noch nie Dagewesenes"

Mainzer Trainer über die außergewöhnliche Situation

Beierlorzer: "Das ist etwas noch nie Dagewesenes"

Ein bisschen Gartenarbeit stand schon an: Achim Beierlorzer.

Ein bisschen Gartenarbeit stand schon an: Achim Beierlorzer. imago images

Der Schritt der DFL, die Bundesliga-Zwangspause bis Ende April zu verlängern, ist für Beierlorzer ein logischer. "Es ist absolut verständlich, dass wir nicht in zwei Wochen Fußballspiele stattfinden lassen können, wenn wir momentan vermeiden, überhaupt irgendwelche Kontakte zu haben", sagte der Trainer des 1. FSV Mainz 05 in einem Interview mit der Deutschen Presse-Agentur. Die schönste Nebensache der Welt sei momentan definitiv eine Nebensache.

"Wie fühlen sie sich? Wie ist der Stresspegel?"

Auch Beierlorzer kann derzeit nicht mit seinem Team trainieren, hält nur per Telefon oder Videokonferenz Kontakt zu seinen Spielern. "Die Situation ist natürlich befremdlich. Das ist etwas noch nie Dagewesenes", gesteht der 52-Jährige: "Man merkt, dass man zwangsweise entschleunigt. Der Tag hat eine ganz andere Taktung." Auch für die Spieler eine herausfordernde Situation. "Wie fühlen sie sich? Wie ist der Stresspegel?" - das frage der FSV bei den Profis täglich ab.

Wie so viele seiner Kollegen beschäftige auch er sich derzeit mit Dingen, für die er sonst keine Zeit fände: "Ein bisschen Gartenarbeit stand schon an, ich habe auch das eine oder andere entrümpelt. Und ich verbringe jetzt sehr viel Zeit mit meiner Familie", berichtet Beierlorzer, der aber natürlich hofft, dass es bald wieder losgehen und die Saison zu Ende gespielt werden kann: "Wir glauben einfach fest daran, weil es natürlich zum Fußball gehört, dass etwas zu Ende gebracht wird."

Kein Mensch hat sich so eine Situation gewünscht, aber es geht einfach darum, irgendwann wieder in die Umsetzung der Liga zu gehen.

Achim Beierlorzer über mögliche Geisterspiele

Könnte man dann aber überhaupt wieder von Null auf Hundert schalten? "Es ist momentan eine ganz, ganz große Aufgabe, so etwas realistisch einzuschätzen, weil wir gar nicht absehen können, wann es weitergeht und wie sich die Situation entwickelt", betont Beierlorzer. Ein mögliches Szenario mit Geisterspielen, sei "vielleicht nicht optimal", aber: "Die Spieler müssen die Situation so annehmen, wie sie dann ist. Das gilt ja sehr, sehr häufig auch in normalen Spielen. Wir sprechen da oft von Frustrationstoleranz. Kein Mensch hat sich so eine Situation gewünscht, aber es geht einfach darum, irgendwann wieder in die Umsetzung der Liga zu gehen."

"Vielleicht auch mal die Situation nutzen..."

Ob der Profifußball aus der Krise seine Lehren ziehen und langfristig etwas verändern werde, ließe sich nicht sagen, meinte Beierlorzer. Es sei die Aufgabe von Vereinsführungen und DFL, "vielleicht auch mal die Situation zu nutzen und Ideen wachsen zu lassen".

ski