Bundesliga

Notfalls Fieber messen: Diese Auflagen gelten bei Frankfurt-Basel

Verantwortliche erklären Entscheidung gegen Geisterspiel

Notfalls Fieber messen: Diese Auflagen gelten bei Frankfurt-Basel

Eintracht Frankfurt empfängt Basel mit, Gladbach ohne Fans.

Eintracht Frankfurt empfängt Basel mit, Gladbach ohne Fans. imago images

Es bleibt dabei: Das Europa-League-Achtelfinalhinspiel zwischen Eintracht Frankfurt und dem FC Basel am Donnerstag findet mit Zuschauern statt. In einer Pressekonferenz im Gesundheitsamt der Stadt Frankfurt/Main erläuterten die Verantwortlichen ihre Entscheidung. Fans werden gebeten, wegen besonderer Maßnahmen aufgrund des Coronavirus früher anzureisen.

So werden Mitarbeiter des Deutschen Roten Kreuzes "als Beobachter am Einlass" fungieren, wie Eintracht-Vorstandsmitglied Axel Hellmann sagte. Diese sollen unter anderem auf größere Abstände zwischen den Wartenden achten, zudem wird Menschen mit chronischen Erkrankungen wie Bluthochdruck oder Diabetes mellitus empfohlen, der Partie fernzubleiben, genau wie Personen, die unter Grippesymptomen leiden.

Ordner sollen Menschen mit starkem Husten ansprechen

Ordner und DRK-Mitarbeiter sind angehalten, Menschen etwa mit starkem Husten anzusprechen. Bei diesen soll dann beispielsweise Fieber gemessen werden, und im Fall erhöhter Temperatur würde ihnen empfohlen, dem Spiel fernzubleiben. Weigern sie sich, bliebe der Eintracht, die außerhalb der Pflichtspiele alle öffentlichen Termine ihrer Mannschaft abgesagt hat, noch das Hausrecht. Dazu hat das Gesundheitsamt weitere Maßnahmen auferlegt, wie das Dach offenzuhalten. Wer dennoch trotz gültigen Tickets nicht kommen wolle, brauche sich keine Gedanken zu machen, so Hellmann: "All denjenigen werden wir den Preis zurückerstatten."

Am Donnerstag (18.55 Uhr) sind also Zuschauer zugelassen - am Sonntag gegen Borussia Mönchengladbach (15.30 Uhr, beide LIVE! bei kicker) aber nicht. Warum? "Wir haben im Kanton Basel und im Bundesland Hessen jeweils 35 Infizierte", sagt Prof. Dr. Dr. Rene Gottschalk. Für den Leiter des Gesundheitsamtes ist diese geringe Zahl "ein Pfund, das es uns schwermacht, ein Spiel gegen Basel nicht stattfinden zu lassen".

"Wenn sich die Lage ändert, kann es zu einer anderen Einschätzung kommen, auch bis morgen"

Da bei der Gladbach-Partie dagegen mit Fans gerechnet würde, die aus dem besonders vom Virus betroffenen Kreis Heinsberg kommen, fände die Bundesligapartie ohne Publikum statt, wie Frankfurts Gesundheitsdezernent Stefan Majer sagte. Auch die Tatsache, dass aufgrund der bei UEFA-Spielen nicht zugelassenen Stehplätze eine andere Raumsituation herrscht, floss in die Bewertung ein.

Dennoch ist dies kein auf Gedeih und Verderb bis Donnerstagabend feststehender Entscheid, unterstrich Gottschalk: "Wenn sich die Lage ändert, kann es zu einer anderen Einschätzung kommen, auch bis morgen." Wobei Veranstaltungen im Freien eben anders zu bewerten seien als solche in geschlossenen Räumen, betonte der Infektiologe Dr. Antoni Walczok.

Rückspiel auch in Frankfurt? "Es ist alles völlig offen"

Was das Rückspiel angeht, vermag Hellmann noch nichts Konkretes mitzuteilen: "Es ist kompliziert, da mehrere Parteien involviert sind." Zunächst sei es Basels Aufgabe, einen regelkonformen Rückspielort mit der UEFA abzustimmen. Auch eine Austragung in Frankfurt sei ein Thema, "doch es ist alles völlig offen", so der 48-Jährige.

Für ihre Profis möchten die Hessen "Reisen gerne vermeiden", erläuterte Hellmann mit Blick auf die Ende März anstehende Länderspielpause. "Fredi Bobic ist aktiv, das zu verabreden, aber das steht am Montag auch auf der Tagesordnung bei der Liga-Versammlung." Gewiss wird es dann auch darum gehen, wie die Einnahmeausfälle kompensiert werden können. "Es hat wirtschaftliche Folgen", sagte Hellmann, verwies aber darauf, dass Fragen der Sicherheit und der Eindämmung zunächst im Vordergrund stünden.

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Benni Hofmann