Bundesliga

Union Berlin spielt vor Publikum: Spahn zeigt kein Verständnis

Bundesgesundheitsminister kritisiert Entscheidung

Union spielt vor Publikum: Gesundheitsminister Spahn zeigt kein Verständnis

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn kann es nicht verstehen, dass Union Berlin gegen den FC Bayern München vor Publikum antritt.

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn kann es nicht verstehen, dass Union Berlin gegen den FC Bayern München vor Publikum antritt. imago images

Update vom 11. März, 10.34 Uhr: Nun findet die Partie doch ohne Zuschauer statt.

Mehrere Bundesligaspiele werden am Wochenende ohne Zuschauer stattfinden, um eine Ausbreitung des neuartigen Coronavirus zu verhindern. Anders laufen die Planungen an der Alten Försterei, wo Union Berlin den FC Bayern München empfängt. Gesundsheitsminister Spahn kritisiert die erste Entscheidung, die Partie am Samstag (18.30 Uhr, LIVE! bei kicker) nicht als Geisterspiel anzusetzen. "Wir sind in einer Phase, die ein einheitlicheres Vorgehen braucht. Ich bin verwundert, was in Berlin bei diesem Fußballspiel passiert", sagte Spahn im Deutschlandfunk.

Die Verantwortlichen hätten mit ihren Kommentaren dazu gezeigt, dass sie noch nicht abschließend verstanden hätten, worum es hier geht. Union-Präsident Dirk Zingler hatte sich gegen pauschale Entscheidungen in der Debatte ausgesprochen und vor den wirtschaftlichen Folgen von Geisterspielen gewarnt: "Uns wird die Unternehmensgrundlage entzogen." Anders als zum Beispiel beim rheinischen Derby zwischen Borussia Mönchengladbach und dem 1. FC Köln oder beim Revierderby zwischen Borussia Dortmund und Schalke 04 soll in Berlin im Stadion An der Alten Försterei vor vollen Rängen gespielt werden. "Herr Spahn kann uns nicht empfehlen, unseren Betrieb einzustellen", so Zingler am Dienstag. Spahn hatte zuvor empfohlen, Großveranstaltungen mit mehr als 1000 Teilnehmern abzusagen.

1. FC Union Berlin - Vereinsdaten
1. FC Union Berlin

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2
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3
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52

Deutschland befinde sich laut Spahn jetzt in einer Situation, in der es ein einheitliches Vorgehen gegen die Ausbreitung des Erregers Sars-CoV-2 brauche.

Union hatte am Dienstag mitgeteilt, dass die örtlichen Behörden im Berliner Stadtbezirk Treptow-Köpenick "nach umfangreicher Prüfung der aktuellen Risikobewertung in Bezug auf die Ausbreitung des Coronavirus" zu dem Entschluss gekommen seien, momentan "keine Anordnung über einen Ausschluss von Zuschauern für das Heimspiel zu erlassen".

Die Behörden widersprachen. Das Bezirksamt Treptow-Köpenick teilte mit, dass das zuständige Gesundheitsamt keine Entscheidung zur Durchführung des Spieles mit Zuschauerbeteiligung getroffen habe. In der Mitteilung heißt es: "Zur Analyse der Gefährdungslage gab es diesbezüglich am heutigen Tage intensive und persönliche Gespräche zwischen dem Bezirksstadtrat und dem Präsidenten des 1. FC Union Berlin. Im Ergebnis: Der 1. FC Union Berlin hat sich professionell mit dem Thema Gefährdungsanalyse auseinandergesetzt und dem Bezirksstadtrat die geplanten Schutzmaßnahmen vorgestellt. Die geplanten Maßnahmen müssen - der täglichen Lage - von unserem bezirklichen Gesundheitsamt geprüft werden. Hierzu steht das Gesundheitsamt mit dem 1. FC Union Berlin in engem Kontakt." Das heißt, dass noch nicht sicher ist, ob am Samstag dann auch wirklich Zuschauer zugelassen werden.

Dazu passt, dass die Berliner Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci (SPD) bei ihrem Besuch der Coronavirus-Ambulanz im DRK-Klinikum Westend am Mittwoch andeutete, dass das Union-Spiel mit "hoher Wahrscheinlichkeit" ohne Fans stattfinden werde.

Update vom 11. März, 10.34 Uhr: Nun findet die Partie doch ohne Zuschauer statt.

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mas/dpa/sid

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