2. Bundesliga

VfL Bochum - Simon Zoller ärgert sich: "Wenn wir nicht so egoistisch sind ..."

Lampropoulos mit solidem Debüt

Bochums Zoller ärgert sich: "Wenn wir nicht so egoistisch sind ..."

Bochums Simon Zoller setzt sich gegen Darmstadts Matthias Bader durch.

Bochums Simon Zoller setzt sich gegen Darmstadts Matthias Bader durch. imago images

Der gewonnene Punkt bei den formstarken Darmstädtern hinterließ in erster Linie zufriedene VfL-Akteure. Diesmal hielt die Abwehr, ließ aus dem Spiel heraus fast überhaupt nichts zu. Doch so wie der Lilien-Offensive glückte auch den Bochumer Angreifern wenig.

Gerade einmal eine echte Torchance in 90 Minuten verzeichneten die Westdeutschen: In der 4. Minute lief Danny Blum plötzlich allein auf das Darmstädter Tor zu, doch er verzog. "Wir müssen da 1:0 in Führung geben. Das weiß der Danny auch selber", sagte VfL-Torwart Manuel Riemann klipp und klar. Er sprach etwas optimistisch von "drei, vier hundertprozentigen" Möglichkeiten für seine Mannschaft, während man "keine zugelassen" habe. Diesen Eindruck teilte der neutrale Beobachter nicht unbedingt.

Spielersteckbrief Zoller
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Darum verzichtete Trainer Reis auf zwei Wechsel

Denn nachdem Blum, in der Vorwoche noch dreimal erfolgreich, gescheitert war, warteten die Bochumer vergeblich auf eine weitere vielversprechende Gelegenheit. Trainer Thomas Reis hatte viele nominelle Defensivspieler aufgeboten, die Achterpositionen mit Vitaly Janelt und Anthony Losilla besetzt. Ein Kreativgeist wie Robert Zulj blieb bis zum Schlusspfiff draußen sitzen. Losilla gab freimütig zu, dass man nach vier Heimgegentoren gegen Sandhausen unter der Woche den Fokus verständlicherweise auf die Abwehrarbeit gelegt hatte.

Das schlug sich in der Spielweise des VfL sichtbar nieder. "Von einem Schmankerl waren wir ein bisschen entfernt", bestätigte Reis. Die defensive Einstellung löste er bis zum Schlusspfiff nicht auf, verzichtete gar auf zwei Wechsel. "Die Jungs haben das sehr ordentlich gemacht", erklärte Reis auf kicker-Nachfrage, "ich war der Ansicht, dass das nicht sein muss, da noch mal Unruhe reinzubringen".

Eine Szene kurz vor Schluss ärgerte Reis allerdings - und nicht nur ihn: "Silvere (Ganvoula, Anm. d. Red.) muss den Ball auf Zolli (Simon Zoller, Anm. d. Red.) durchstecken", sagte der Coach über die aussichtsreiche Kontersituation in der 88. Minute. Den Abschluss suchte der Kongolese stattdessen aus ungünstiger Position selbst. "Wenn wir das die letzten zehn, 15 Minuten besser ausspielen und nicht ganz so egoistisch sind", meinte der angesäuerte Joker Zoller, "dann gewinnen wir sogar vielleicht".

Lob für Debütant Lampropoulos

Ein anderer Spieler heimste hingegen Zuspruch ein: Winter-Neuzugang Vassilis Lampropoulos lieferte in der Innenverteidigung sehr solide und routinierte Arbeit ab. "Er hat mit Leitschi (Maxim Leitsch, Anm. d. Red.) einen ganz großartigen Job gemacht", sagte Teamkollege Losilla. Und Trainer Reis verwies darauf, dass der Grieche von einigen Medien schon vorzeitig abgeschrieben worden war: "Ich hoffe mal, dass jeder gesehen hat, dass das kein Notkauf war."

Paul Bartmuß