Bundesliga

Borussia Mönchengladbachs Torgarant Lars Stindl: Mit Vollgas ins Derby

Gladbach: Fünf Tore in den jüngsten vier Spielen

Torgarant Stindl: Mit Vollgas ins Derby

Fünf Tore in den vergangenen vier Partien: Lars Stindl ist in Topform.

Fünf Tore in den vergangenen vier Partien: Lars Stindl ist in Topform. imago images

Acht Torbeteiligungen in den jüngsten acht Einsätzen, fünf Treffer in den letzten vier Spielen: Lars Stindl dreht momentan ganz groß auf. Egal ob in vorderster Linie oder etwas zurückgezogen, Stindl verbreitet immer eine gewisse Torgefahr und dazu den unbedingten Siegeswillen, der eine Mannschaft mitreißen kann.

Dass er sich auch von einem kapitalen Schnitzer nicht beirren lässt, zeigte der vielseitige Offensivmann im Spiel gegen Borussia Dortmund. Da unterlief dem Mann mit der "besten Innenseite der Liga", wie es einst Trainer André Schubert sagte und aktuell Oscar Wendt formuliert, ein schlimmer Fehlpass in der eigenen Hälfte, den Erling Haaland aufnahm und sogleich den Führungstreffer durch den Ex-Gladbacher Thorgan Hazard vorbereitete.

Stindl nimmt das erste Gegentor gegen Dortmund auf seine Kappe

"Das erste Gegentor haben wir uns selbst reingelegt, beziehungsweise ich", gestand Borussias Antreiber leicht zerknirscht. Dass die Gastgeber danach immer besser ins Spiel und dann auch zum Ausgleich kamen, lag indes vor allem an Stindl, der beim 1:1 einmal mehr sein Gespür für besondere Situationen nachwies. Nach Vorarbeit von Alassane Plea schaltete er vor dem Dortmunder Kasten am schnellsten und erzielte den Ausgleich.

Die Freude darüber hielt sich angesichts der Niederlage gegen die westfälische Borussia allerdings in Grenzen. Und natürlich auch, weil Stindl mit der Leistung von Schiedsrichter Sascha Stegemann nicht einverstanden war. Ein Pfiff des Unparteiischen nach einem grenzwertigen Zweikampf im Mittelfeld vor dem entscheidenden Gegentor war ausgeblieben. Haaland ging zu Boden, das Spiel lief weiter.

"Ich hatte leider schon viele Gelbe Karten, sonst..."

Allerdings sah Stindl auch selbstkritisch, dass dieser Treffer auch auf eigenes Verschulden zurückzuführen war. "Wir dachten, er entscheidet auf Freistoß, da haben wir dann auch ein bisschen gepennt." Dennoch: "Ich hatte leider schon viele Gelbe Karten, sonst hätte ich dem Schiri sicher noch etwas dazu gesagt", erzählte Stindl.

So blieb er also bei vier Verwarnungen stehen und ist daher einsatzbereit für das Derby am Mittwoch. Kollege Florian Neuhaus, der in der Schlussphase wegen Handspiels die fünfte Verwarnung kassierte, muss am Mittwoch zusehen, aber insgesamt stellt sich die Gladbacher Personalsituation etwas entspannter dar als vor vier Wochen, als die Partie wegen des Sturmtiefs Sabine abgesagt worden war. Plea wäre seinerzeit gesperrt gewesen, Christoph Kramer, Tony Jantschke und Ramy Bensebaini waren wegen Verletzungen nicht einsatzfähig - am Mittwoch können alle mitmischen.

Oliver Bitter