Bundesliga

Union Berlin hofft noch auf Nachrücker Florian Hübner

Zimmerpartner Lenz und Trimmel als Leidensgenossen

Union hofft noch auf Nachrücker Hübner

Hofft auf Punkte: Urs Fischer.

Hofft auf Punkte: Urs Fischer. imago images

Christopher Lenz hätte sich am Mittwochabend wohl am liebsten unsichtbar gemacht. Der Verteidiger des 1. FC Union Berlin hüllte seinen Kopf in die Kapuze seiner Jacke, als er sich zusammen mit den Mitspielern nach der 1:3-Niederlage im DFB-Pokal bei Bayer Leverkusen bei den mitgereisten Anhängen für den Support bedankte.

Das Viertelfinal-Aus nagte spürbar an Lenz, weil die Hauptstädter nach seiner Ampelkarte in der 70. Minute den 1:0-Vorsprung nicht ins Ziel retten konnten. Leverkusen siegte in Überzahl noch in der regulären Spielzeit mit 3:1.

Am Tag nach der Begegnung nahm Trainer Urs Fischer im Teamhotel in Neuss Gelb-Rot-Sünder Lenz aber ausdrücklich in Schutz. "Stopp! Jetzt einen Grund zu suchen, ist für mich falsch. Es gibt Gelb-Rote Karten. Lenzi wird sich das noch anschauen, damit er sich ein bisschen cleverer verhält, wenn man schon eine Gelbe Karte hat. Wir haben aber ein tolles Spiel gemacht", sagte Fischer. "Das muss für mich im Vordergrund stehen - und nicht die Aktion mit Lenzi. Natürlich beeinflusst sie das Spiel. Auch daraus müssen wir lernen, dann eben nach einer Gelb-Roten Karte cool zu bleiben und das Bestmögliche zu versuchen."

Trimmels falsche Entscheidung

Kapitän Christopher Trimmel, Zimmerpartner und Kumpel von Lenz, hatte bei seinem Kurzeinsatz auch eine sehr unglückliche Szene. Vor dem Treffer zum 2:1 durch Charles Aranguiz stand der Österreicher zwar sehr dicht am Torschützen. Trimmel hielt seinen Gegenspieler sogar mit beiden Händen auf Distanz. Aber Trimmel schaute überhaupt nicht zum Ball, sondern nur auf den deutlich kleineren Aranguiz. Der köpfte dann trotz Körperkontakt ein. "Er weiß es selbst. Christopher hatte das Gefühl, dass es die richtige Entscheidung war. Am Ende war es die falsche", meinte Fischer. "Und der Ball kam genau dahin. Er hätte auch auf den zweiten Pfosten gehen können. Dann spricht keiner von der Presse darüber, sondern nur ich mit ihm."

Fischer glaubt nicht, dass Lenz und Trimmel vor dem nächsten Bundesligaspiel am Samstag (15.30 Uhr) beim SC Freiburg extra aufgebaut werden müssen. Das gehöre zum Fußball dazu, sich innerhalb von drei Tagen zu regenerieren und zu motivieren, dass man wieder bereit sei, erklärte Fischer. Die Mannschaft habe gezeigt, dass sie mit Rückschlägen klar komme. Union werde es in Freiburg wieder versuchen.

Ursprünglich wollten die Berliner die Doppel-Reise nach Leverkusen und Freiburg mit 23 Profis antreten. Doch in Leverkusen saß unabhängig vom 20-Mann-Kader lediglich der dritte Torwart Jakob Busk auf der Tribüne. Die Verteidiger Florian Hübner und Ken Reichel mussten krankheitsbedingt in der Heimat bleiben. Ob das aktuelle 21-Mann-Aufgebot noch aufgestockt wird, ist offen. Reichel wird sich so schnell nicht wieder erholen. Bei Hübner gibt es aber noch Hoffnung, dass er nachreisen kann.

Matthias Koch

Bilder zur Partie Bayer 04 Leverkusen - 1. FC Union Berlin