Der Druck bleibt hoch. Die verpasste Chance, trotz zweimaliger Zwei-Tore-Führung gegen den SV Sandhausen (4:4) einen Big Point zu landen, wurde verpasst. Der Abstand zum Relegationsplatz 16 beträgt nur drei Punkte.
Reis: "Man sieht beim Gegner, wie schnell es gehen kann"
Und nun führt der Spielplan das Team von Trainer Thomas Reis ausgerechnet nach Darmstadt. Die Lilien sind seit neun Spielen unbesiegt, gewannen zuletzt viermal in Folge und zeigten jüngst beim 2:0 gegen Heidenheim ihr bestes Saisonspiel. "Man sieht beim Gegner, wie schnell es gehen kann. Jetzt ist sogar schon wieder der Relegationsplatz zum Aufstieg in Sichtweite", sagt Reis. "Aber das soll uns auch nicht zu sehr interessieren, wir wollen am Samstag selbst für ein positives Ergebnis sorgen."
Der Coach zollt den Südhessen aber auch Respekt: "Darmstadt hat eine gute Geschwindigkeit auf dem Platz. Sie agieren sehr strukturiert, befinden sich in einem guten Lauf. Wir müssen genau so die Dynamik zeigen, um dort zu bestehen."
Rückfall in defensive Probleme und stereotype Unzulänglichkeiten
Sorgen bereiten den Verantwortlichen vor allem die Umstände, wie es zu den Gegentoren kam. Viermal standen VfL-Akteure Pate, leisteten mit unglücklichen Klärungsversuchen, ungenügendem Zweikampfverhalten oder slapstickartigen Abwehrverhalten jeweils die unmittelbare Vorarbeit. Ein Rückfall in defensive Probleme und stereotype Unzulänglichkeiten, die der Revierklub eigentlich im Jahr 2020 schon hinter sich gelassen zu haben schien. Von Stabilität ist der VfL jedenfalls meilenweit entfernt. Zu groß sind die Leistungsschwankungen während der Saison - und selbst innerhalb eines Spiels.
Erhält Osei-Tutu den Vorzug vor Zoller?
"Wir müssen in Darmstadt die Fehler reduzieren. Da haben wir gegen Sandhausen zu viele von gemacht, deshalb ist es letztlich auch nur ein Zähler geworden", sagt Reis, der wieder auf den genesenen Simon Zoller zurückgreifen kann. Allerdings hat Jordi Osei-Tutu gegen den SVS stark gespielt. Ursprünglich als Rechtsverteidiger vom FC Arsenal ausgeliehen und schon als Fehleinkauf nahezu abgeschrieben, zeigte der 21-Jährige gegen Sandhausen seine Qualitäten auf der rechten offensiven Außenbahn und traf sogar. "Jordi hat sich über Wochen im Training angeboten und richtig Gas gegeben", lobt Reis. Wird Osei-Tutu in Darmstadt den Vorzug vor Zoller erhalten?