Bundesliga

Paderborns Nummer 25: Fridjonsson sucht seinen Platz

"Ich habe es ihm gar nicht gesagt, ich habe ihn einfach aufgestellt"

Paderborns Nummer 25: Fridjonsson sucht seinen Platz

"Über weite Strecken gut gemacht": Samuel Fridjonsson bei seinem Debüt in Mainz.

"Über weite Strecken gut gemacht": Samuel Fridjonsson bei seinem Debüt in Mainz. imago images

Viel reden - das ist eher nicht sein Ding. Nordisch unterkühlt kommentierte der Isländer Samuel Fridjonsson nach dem Neun-Minuten-Kurzeinsatz eine Woche zuvor in München nun sein Debüt in der Paderborner Startelf. "Ich fühle mich gut, aber wir haben das Spiel verloren", so der Winter-Zugang des SCP kurz und knapp nach dem 0:2 mit beim 1. FSV Mainz 05.

"Am Ende fehlte etwas die Klarheit"

Nicht viel Aufwasch hatte auch Steffen Baumgart im Vorfeld gemacht. Wann er seinem Spieler mitgeteilt habe, dass er aufläuft, wurde der Trainer gefragt. "Ich habe es ihm gar nicht gesagt. Ich habe ihn einfach aufgestellt, weil er gute Trainingseindrücke macht." Man habe sich erhofft, mit dem 24-Jährigen mehr Stabilität ins Mittelfeld zu bekommen, so Baumgart. "Wir haben ihm die Möglichkeit gegeben, er hat es über weite Strecken gut gemacht. Am Ende fehlte etwas die Klarheit, weil vielleicht auch die Kraft gefehlt hat."

Fast zwei Monate ohne echte Spielpraxis liegen hinter Samuel Kari Fridjonsson, der im Januar von Viking Stavanger (dorthin hatte ihn Valerenga Oslo zuletzt ausgeliehen) fest zum Aufsteiger kam. "Er hat sich sehr gut eingefügt. Ein super Junge, man braucht ihm nicht viel unter die Arme zu greifen", urteilt Kapitän Christian Strohdiek nach den ersten Wochen und hebt die Vorzüge seines neuen Kollegen hervor: "Samu hat eine gewisse Ballsicherheit, zieht viele Bälle an sich und will ein bisschen das Spiel machen."

"Allein auf der Sechs hat er es ganz ordentlich gemacht"

Der achtmalige Nationalspieler brauche noch Zeit, sich beim SCP reinzufinden, befindet Sport-Geschäftsführer Martin Przondziono über den 25. Paderborner Bundesliga-Spieler in dieser Saison und bestätigt: "In der zweiten Halbzeit hat er es allein auf der Sechs ganz ordentlich gemacht."

Vielleicht eine Position, auf der Fridjonsson dem Tabellenletzten noch entscheidend helfen kann. Klaus Gjasula, zuletzt alleiniger Platzhirsch im defensiven Mittelfeld, kämpft mit den Belastungen einer kräftezehrenden Premierensaison in der Bundesliga, sammelte überdies in Mainz schon seine zwölfte Gelbe Karte ein. Ist Fridjonsson eine Alternative zu dem albanischen Auswahlspieler? "Ich habe die Position gewechselt, habe dann als Sechser mehr Ballkontakte gehabt", deutete er selbst nach dem Mainz-Spiel nur an. Bei der Suche nach seinem Platz in der Mannschaft wird ihm Steffen Baumgart helfen. Auch ohne große Worte.

Michael Richter

Bilder zur Partie 1. FSV Mainz 05 - SC Paderborn 07