Bundesliga

Beim FC Bayern erhält Coutinho eine große, vielleicht letzte Chance

Bayern-Trainer Flick: "Wir hoffen alle, dass der Knoten platzt"

Coutinhos große, aber vielleicht letzte Chance

Coutinho steht in der Startelf des FC Bayern bei der TSG Hoffenheim.

Coutinho steht in der Startelf des FC Bayern bei der TSG Hoffenheim. imago images

Als Startransfer des Sommers 2019 kam der zweitteuerste Fußballer der Welt, er wechselte im Januar 2018 für 145 Millionen Euro von Liverpool nach Barcelona, an die Isar. Vorerst auf Leihbasis. Der FC Bayern hat nach dieser Saison die - auf 120 Millionen Euro angesetzte, vermutlich verhandelbare - Option, das Angestelltenverhältnis mit Philippe Coutinho zu verlängern. Bislang allerdings konnte sich der Brasilianer nicht nachhaltig für eine weitere Spielzeit in München empfehlen, weil er sich in den vergangenen sechs Monaten eher zum Mitläufer als zur Leitfigur entwickelte. Trotzdem "hoffen wir alle, dass der Knoten irgendwann platzt", sagt Trainer Hansi Flick. Schließlich ist die fußballerische Qualität des 28-Jährigen unbestritten.

Coutinho strahlt zu wenig Torgefahr aus

Zeigen konnte sie Coutinho bisher jedoch kaum. Er findet nicht wirklich Zugriff auf das Bayernspiel, wirkt oft wie in einem fremden Körper gefangen: Bei Dribblings bleibt er häufig hängen; bei letzten Pässen an der gegnerischen Strafraumgrenze kommt es zu Missverständnissen mit den Kollegen und der Ball damit nicht an den Mann; zudem strahlt er - außerhalb des Sechzehners eigentlich ein Markenzeichen von ihm - nur selten Torgefahr aus.

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Gute Trainingseinheiten, wenig Zugriff im Wettkampf

Coutinho, ein Profi ohne Starallüren, ist ins Spiel der in der Rückrunde ungeschlagenen Münchner noch immer nicht integriert. Obwohl er es "im Training sehr gut macht", wie Flick erklärt. Ja, tatsächlich arbeitet Bayerns Nummer 10 in den Übungseinheiten an der Säbener Straße fleißig. Der Offensivallrounder, bevorzugt aus der Zentrale hinter den Spitzen als Assistgeber oder Distanzschütze agierend, zeigt außerhalb des Wettkampfs regelmäßig seine Fähigkeiten. Ob im schnellen Kombinationsspiel oder bei Abschlüssen. Weshalb ihn der Chef-Coach "als Fußballer und auch als Mensch" schätze. Doch irgendwann muss es Coutinho im Pflichtspielmodus auf den Platz bringen.

Flick: Coutinho wird in Hoffenheim "auf jeden Fall spielen"

Am Samstag in Hoffenheim bietet sich ihm die nächste Chance. "Das kann ich sagen", betont Flick, "da wird er auf jeden Fall spielen." Weil Robert Lewandowski aufgrund eines Anbruchs des Schienbeins am Kniegelenk für rund vier Wochen und Kingsley Coman wegen einer leichten Zerrung im Oberschenkel fünf Tage ausfallen werden, erhält Coutinho voraussichtlich auf dem linken Flügel den Startelfzuschlag. "Wichtig ist", so Flick, "dass er Spiele hat und zeigt, was für eine Qualität er hat. Gerade jetzt wäre ein optimaler Zeitpunkt." Mit "jetzt" meint der Chef-Coach die Partie bei der TSG sowie die nächsten Wochen, in denen Top-Torjäger Lewandowski fehlt. Die kommenden Spiele sind also eine große Chance für den Copa-America-Sieger von 2019, um sich nochmals für die heiße Phase im Frühjahr und eine mögliche Fortsetzung seiner Zeit in München zu empfehlen. Vielleicht aber auch die letzte.

Georg Holzner

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