Bundesliga

Gentner über die Begeisterung bei Union Berlin und die Unterschiede zu Stuttgart

34-Jähriger genießt die andere Stimmung bei Union

Gentner: "Beim VfB hast du eine unterschwellige Angst"

Gefällt die Berliner Luft: Christian Gentner.

Gefällt die Berliner Luft: Christian Gentner. imago images

Titelsammler gibt es im deutschen Fußball weitaus erfolgreichere als Christian Gentner. Doch dem 34-Jährigen ist eine Seltenheit im deutschen Fußball gelungen, die in den letzten Jahren zur Rarität wurde. Ohne jemals beim FC Bayern München oder Borussia Dortmund gespielt zu haben, ist er zweimaliger Deutscher Meister mit zwei Vereinen, obwohl es seit 2005 nur zwei Klubs gelungen ist, den Bayern und dem BVB die Schale zu klauen: dem VfB Stuttgart (2006/07) und dem VfL Wolfsburg (2008/09). Für beide Klubs spielte Gentner.

Zuletzt hieß sein Tagesgeschäft allerdings Abstiegskampf - mit dem VfB stieg er gar ab und wieder auf, ehe er im letzten Sommer seine Koffer packte und sich Aufsteiger Union, dass die Stuttgarter in der Relegation geschlagen hatte, anschloss. Auch bei den Eisernen geht es nur um den Klassenerhalt und doch ist die Situation im Vergleich zu Stuttgart eine ganz andere.

Gentner: "Der Klassenerhalt wäre eine Sensation"

Gentner zeigt sich beeindruckt von der ganzen Atmosphäre "im Verein und ringsherum". Es herrsche eine große Dankbarkeit, in der Bundesliga spielen zu dürfen. "Jedes Heimspiel wird wie ein Festtag gefeiert", berichtet er von der speziellen Stimmung an der Alten Försterei. Er verspüre nur positiven Druck. "Der Klassenerhalt wäre eine Sensation", sagt Gentner und derzeit mehr als realistisch. Jeder einzelne Punkt sei ein riesiger Erfolg.

Das ist der Unterschied zu den Erfahrungen aus Stuttgart. "Der Abstieg ist eine riesige Katastrophe", erzählt er von der schwäbischen Wahrnehmung. "Das ist eine andere Denkweise. Beim VfB hast du eine unterschwellige Angst, wenn du die Klasse nicht hältst. Das macht mit dir etwas im Kopf."

Gentner: "In Stuttgart gibt es die Fans und das Publikum"

Und dann sind da noch die Zuschauer und die werden vom einstigen Kapitän des VfB in zwei Lager aufgeteilt. "Die Fans in Stuttgart waren beeindruckend und haben uns ununterbrochen unterstützt - auch in den schwierigen Phasen, als wir grauenhafte Heimspiele hatten", lobt Gentner die Kurve - die in Stuttgart Cannstatter Kurve heißt. Aber: "In Stuttgart gibt es die Fans und das Publikum." Das Publikum habe über viele Jahre hinweg eine andere und größere Erwartungshaltung. "Diese Zuschauer äußern entsprechend ihren Unmut schneller. Das kann sich auf die Spieler negativ auswirken." Diese unterschiedliche Erwartungshaltung sei der große Pluspunkt aktuell bei Union.

In der neuen und insgesamt 24. Ausgabe von "kicker meets DAZN - der Fußball-Podcast" erzählt Christian Gentner außerdem über seine Trainer Matthias Sammer und Felix Magath, der ihn an seine körperlichen Grenzen gebracht habe, den Generationenkonflikt in der Kabine und über sein Verhältnis zu den Schiedsrichtern. Außerdem spricht er über seine Zukunft, die womöglich in der MLS in Nordamerika liegen könnte - Emiliano Insua schaut sich bereits für ihn auf dem Wohnungsmarkt um.

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KMD #210 (mit Jan-Niklas Beste)
01:38:29 Stunden
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