Beim knappen Auswärtssieg von Bayer 04 Leverkusen bei Union Berlin (3:2) stach ein junger Mann ganz besonders raus: Edmond Tapsoba. Der 21-Jährige zeigte bei seinem zweiten Startelfeinsatz eine beeindruckende Leistung. Im Winter für 18 Millionen Euro vom portugiesischen Erstligisten SC Guimaraes geholt, war der Innenverteidiger eigentlich für die Zukunft eingeplant.
Doch nach der Auswärtspleite gegen die TSG Hoffenheim (1:2) vor rund zwei Wochen, beklagte Bayer im Defensiv-Zentrum einige personelle Probleme: Da in Julian Baumgartlinger, Kerem Demirbay, Charles Aranguiz und Exequiel Palacios alle vier Sechser verletzt fehlten, rückte Lars Bender gegen Borussia Dortmund (4:3) ins Mittelfeld und Tapsoba kam acht Tage nach seinem Wechsel in die Bundesliga zu seinem ersten Einsatz.
Mit einer zufriedenstellenden Leistung gegen den BVB und der kicker-Note 3 sicherte er sich auch in der folgenden Woche einen Platz im Team von Trainer Peter Bosz. Und auch beim glücklichen Erfolg gegen Union war der fünfmalige Nationalspieler Burkina Fasos einer der Hauptfaktoren für den Sieg. Von Anfang an sicher im Zweikampf, sorgte die Nummer 12 der Werkself für Stabilität in der Defensive und behielt die Ruhe, wenn die stürmischen Berliner aggressiv anliefen - kicker-Note 2 sowie der Titel "Spieler des Spiels".
Bosz und die Ausnahme für Tapsoba
"Am schwierigsten ist es, wenn man am Ball wenig Zeit bekommt, weil man dann Fehler macht", erklärte Bayer-Trainer Bosz nach der Partie. Genau diese Situationen sind es, die Tapsoba meist souverän zu lösen weiß. Er leistete sich nahezu keine Fehler bei seinen insgesamt 108 Ballkontakten - der Bestwert des Spiels. Auch die sehr gute Passquote von 84 Prozent überzeugte. Besser war nur der inzwischen genesene Kollege Charles Aranguiz mit 88 Prozent angekommener Bälle.
Das Fazit für den Winterkauf nach zwei Spielen: Tapsoba fügt sich gut in die Mannschaft ein und beweist sein Potenzial. Das findet auch sein Trainer: "Man glaubt nicht, dass er erst seit einigen Wochen dabei ist. Er ist ein sehr guter Spieler mit Luft nach oben." Peter Bosz wird voraussichtlich auch in den nächsten Wochen auf sein Talent bauen können, obwohl er betont, dass er für neue Spieler keinen Stammplatz garantieren kann: "Normalerweise bringe ich die Spieler nicht so schnell wie jetzt." Bei Tapsoba war es anders - und das zahlte sich aus.